Pokémon Creepy Black | Deutsches Creepypasta Wiki

Ich bin, wie ihr es nennt, ein Sammler von Bootleg-Pokémon-Spielen. Diamond und Jade, Chaos Black, usw … Es ist erstaunlich, wie oft man solche Spiele in Leihhäusern oder auf Flohmärkten findet. Sie machen eigentlich immer Spaß, auch wenn sie meist so gut wie unspielbar sind. Trotzdem haben sie auf Grund der schlechten Übersetzung und der schlechten Qualität ihren eigenen Charme. 

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Ich war in der Lage das Meiste von dem was ich spiele gratis online zu finden. Aber dies hier ist etwas, was ich nie zuvor gesehen habe. Ich kaufte es auf einem Flohmarkt vor etwa fünf Jahren.

Hier ist ein Bild der Gamecard, falls sie jemand erkennt. Leider ist sie mir verloren gegangen, als ich vor 2 Jahren umzog. Deswegen kann ich leider keine weiteren Bilder davon zeigen.

Das Spiel begann mit dem bekannten Nidorino und Gengar Intro der roten und blauen Version. Allerdings fiel mir auf, dass der „PressStart „-Bildschirm verändert wurde. Rot war zwar da, aber die Pokémon wurden nicht abgespielt. Es stand dort auch „Black Version“ unter dem Pokémon-Logo.
Nach der Auswahl der Option „Neues Spiel “ begann das Spiel mit Professor Eichs Rede und es wurde schnell klar, dass das Spiel im Wesentlichen die rote Pokémon-Version war.

Als man entscheiden konnte welches Pokémon man bekommt konnte man zusätzlich zu Bisasam, Glumanda und Schiggy ein weiteres Pokémon auswählen: „GEIST“.
Das Pokémon war Stufe 1. Es hatte den Sprite des Geistes, den man im Lavandia Turm finden kann. Er hatte nur einen Angriff: „Fluch“. Ich weiß, dass es eine echte Attacke namens Fluch gibt, aber diesen Angriff gab es nicht in der 1. Generation. So glaubte ich, dass er reingehackt wurde.

Gegnerische Pokémon konnten GEIST nicht angreifen. Es wurde nur gesagt, sie seien zu verängstigt um sich zu bewegen. Wenn die Attacke „Fluch“ im Kampf verwendet wurde, wurde der Bildschirm abgeblendet. Der Schrei des gegnerischen Pokémon war zu hören, aber es wurde verzerrt auf einer viel niedrigeren Tonhöhe als normal abgespielt. Als der Kampfbildschirm wieder auftauchte, stand dort, dass das gegnerische Pokémon geflohen wäre. Wenn man die Attacke im Kampf gegen einen Trainer einsetzte, verschwandt einer seiner Pokébälle. Daraus schloss ich, dass die Pokémon gestorben sind.

Was ist noch seltsamer ist, ist dass nach dem Sieg über einen Trainer „Rot erhält $200!“ zu sehen war. Das Kampffenster würde wieder auftauchen. Wenn man „Bestätigen“ wählt, wäre die Schlacht zu Ende, wie üblich. Aber man kann auch „Fluch“ wählen. Wenn man das tut, verschwindet der Sprite des Trainers, den man grade besiegt hat. Sollte man den Bereich nach einiger Zeit wieder betreten, ist an der Stelle, an der der Trainer stand ein Grabstein, ähnlich denen am Lavandia Turm.

Bei Geisterpokemon oder Trainern, die man häufiger im Spielverlauf trifft, wie dein Rivale oder Giovanni, konnte der Angriff „Fluch“ nicht eingesetzt werden, erst im Endkampf funktionierte dies.

Weil Fluch das Spiel so einfach machte, benutzte ich „GEIST“ während des gesamten Spielverlaufes.
Das Spiel änderte sich ein wenig nach dem Sieg über die Top Vier. Nach der Besichtigung der Ruhmeshalle, die aus GEIST und ein paar Pokémon bestand, blendet der Bildschirm wirder schwarz an. Ein weißer Schriftzug auf schwarzen Grund erschien mit den Worten „Viele Jahre später …“ Es wurde dann auf der Lavandia Turm gezeigt. Ein alter Mann stand dort mit Blick auf einige Grabsteine. Ich realisierte, dass der alte Mann der eigene Charakter ist.

Der Mann bewegte sich nur mit der Hälfte, der normalen Gehgeschwindigkeit. Ein Blick in mein Inventar zeigte mir, dass ich nichts dabei hatte, nicht einmal „GEIST“. Die Welt war völlig leer – es gab keine Menschen. Es gab nur noch die Grabsteine ​​der Trainer, auf denen ich Fluch verwendet habe. Man konnte überall in der Welt umherlaufen, obwohl es mit der geringen Geschwindigkeit ziemlich mühselig war. Während dieses Zeitraums lief unnachgiebig die Lavandia-Musik. Nach langem Umhergeirre fand ich an den Digda-Höhlen einen zerschnittenen Busch, durch den man wieder in seine Heimatstadt kam.

Beim Betreten seines Hauses an der Fliese wo das Spiel startet wurde der Bildschirm schwarz.
Der Sprite eines Raupy erschien. Es wurde schließlich von einem Hornliu ersetzt und dann von einem Taubsi. Ich erkannte bald, dass dies die Pokémon waren, die ich mit der Attacke Fluch besiegt hatte.

Nachdem alle Pokémon gezeigt wurden, die ich verflucht hatte, wurde ein Teenager gezeigt, schließlich ein Fischer. Ich realisierte schnell, dass dies die Trainer waren die ich verflucht hatte.

Während die Bilder abliefen wurde die Lavandia-Musik mit langsam abnehmender Tonhöhe abgespielt. Zu den Zeitpunkt, als ihr Rivale auf dem Bildschirm gezeigt wurde, war es kaum mehr als ein dämonisches Grummeln.
Ein weiterer Schnitt. Ein paar Augenblicke später, wurde der Kampfbildschirm gezeigt. An Stelle der Pokémon stand ein alter Mann und auf der anderen Seite war „GEIST“, zusammen mit den Worten „GEIST will kämpfen!“

Man konnte weder einen Gegenstand einsetzen oder ein Pokémon rufen, noch konnte man fliehen. Es gab nur „Kampf.“

Mit Kampf griff man sofort „GEIST“ mit der Attacke „Verzweifler“ an. Jedoch verlor er keine KP, nur die eigene KP-Anzeige sank ein kleines Stück. Als meine KP-Anzeige kritisch war, griff „GEIST“ mit Fluch an. Der Bildschirm blinkt auf, um ein letztes Mal schwarz auszublenden.
Egal was für Tasten gedrückt wurden, der Bildschirm blieb Schwarz. Die einzige Möglichkeit bestand darin, den Gameboy auszuschalten. Nachdem er neugestartet war, konnte man nur „Neues Spiel“ wählen, der Speicherstand war gelöscht.
Ich spielte dieses Spiel viele Male durch und jedes Mal wurde das Spiel mit dieser Sequenz beendet. Mehrmals habe ich versucht „GEIST“ nicht zu verwenden, obwohl es unmöglich war ihn aus dem Inventar zu entfernen. In diesem wurden keine Pokémon gezeigt, sondern einfach auf den Kampf zwischen mir und „GEIST“ geblendet.

Ich bin mir nicht sicher, was die Motive hinter der Erstellung dieses Hacks waren. Da der Hack nicht weit verbreitet war ist der Hack wohl kaum gewinnbringend für den Erschaffer gewesen. Noch dazu war es zu gut für eine einfache Raubkopie.
Es scheint, als wollte der Erschaffer des Hacks eine Botschaft vermitteln, auch wenn sie nur wenige erhalten haben, vielleicht sogar nur ich. Ich bin mir nicht ganz sicher, was sie mir sagen wollte … Die Unausweichlichkeit des Todes? Die Sinnlosigkeit des Lebens? Vielleicht war er einfach nur ein Versuch, Tod und Angst in ein Kinderspiel zu bringen. Trotzdem brachte mich dieser Hack zum Nachdenken … und zum weinen.

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