Gegenstandsnummer #: SCP-009
Objektklasse: Euklid
Spezieller Haltungsprozess: Subjekt muss innerhalb eines hitzeresistenten Isoliertanks aufbewahrt werden, der den Umfang von 14 m³ nicht unterschreiten darf.
Unter keinen Umständen sollte SCP-009 außerhalb von Testprotokollen in Temperaturen von über 0°C gehalten werden, ebenso sollten auch keine irdischen Flüssigkeiten im festen Zustand (z.B. gefrorenes Wasser) im Umkreis von 30 Metern des Isolierbereichs von SCP-009 gehalten werden. Die Kammer des Subjekts ist mit Temperatursensoren auszustatten, dessen Messungen jederzeit überprüft werden müssen und sie muss stets von mindestens drei (3) Kühleinheiten gekühlt werden. Jede Funktionsstörung der Sensoren oder Kühleinheiten müssen augenblicklich gemeldet und repariert werden.
Sobald innerhalb der Isolierkammer die Temperatur -5°C übersteigen sollte, muss sie sofort verriegelt und mit Kühlwasser geflutet werden, bis die Temperatur auf zwischen -25°C und -30°C gesunken ist.
Die Atmosphäre muss bei Anwesenheit von Personal katalysiert und jeglicher Wasserdampfgehalt muss ganztägig gefiltert und mit dehydrierter Luft ausgetauscht werden. Bei jegliche Aktionen von SCP-009 bezüglich Dampf oder Dunst wird das gesamte Areal schnellstmöglich unter Quarantäne gesetzt.
Jegliches Personal, das mit dem Subjekt interagiert, muss einen Ganzkörperschutzanzug tragen. Jegliches Personal, das die Isolierkammer verlässt, muss sich einer Dehydration aller Kleidung und mitführenden Gerätschaften unterziehen, die Kontakt mit SCP-009s Kammer hatten. Wurde eine Kontamination erkannt, darf kein Material und Personal die Kammer verlassen und es wird ein Level 2 Verschluss angeordnet. Es werden im höchsten Notfall letale Maßnahmen autorisiert, allerdings muss jede Einheit angewiesen werden, den Abstand zu den Zielen so groß wie möglich zu halten, um die Chance einer flüssigen Kontamination von SCP-009 zu minimieren.
Beschreibung: SCP-009 beträgt zurzeit eine Menge von 3,700 Litern einer Substanz, die eine Anzahl von mehreren, außergewöhnlichen Eigenschaften aufweist. In kleinen Mengen ist die Substanz stets farblos wie gewöhnliches Wasser, jedoch nimmt es einen tiefroten Farbton an, wenn es in Massen auftritt.
Die außergewöhnliche Eigenschaft von SCP-009 besteht darin, dass es auf Temperaturen genau entgegengesetzt zu H2O reagiert: Das Subjekt befindet sich bei Temperaturen von -100°C bis 0°C in flüssigem Aggregatzustand und geht erst bei wärmeren Temperaturen in den festen Zustand über. Bei Temperaturen von unter -100°C vaporisiert SCP-009 in den Gaszustand, wobei es weiterhin seine rote Farbe beibehält, wenn es im Überdruck gehalten wird.
Eine genaue Ermittlung der atomaren Struktur von SCP-009 blieb ergebnislos. Tests indizierten, dass das Subjekt aus der gleichen Kombination von Sauerstoff und Wasserstoff besteht, wie normales Wasser, weswegen Forscher spekulieren, dass es die Atome selbst sind, die SCP-009 seine abnormalen Eigenschaften verleihen. Dr. ██████ hat gemutmaßt, dass der Ursprung des Subjekts in einer anderen Realität liegt, in der die physikalischen Gesetze in invertierter Form wirken.
Diese Theorie wurde aufgrund SCP-009’s Fähigkeit, natürliches Wasser zu absorbieren, bisher am meisten anerkannt. Befindet sich SCP-009 im direkten Kontakt mit irgendeiner wässrigen Lösung (sei es Eis, Salzwasser oder Wasserdampf), wird SCP-009 „aufblühen“ und alle H2O Moleküle kontaminieren, die anschließend selbige oben genannte Eigenschaften besitzen. Obwohl diese Absorption in jedem Aggregatzustand präsent ist, so wurde bewiesen, dass der Prozess am langsamsten verläuft, wenn sich SCP-009 in der liquiden Phase befindet (womit sie auch einzig isolierbar ist).
Kommt das Subjekt in Kontakt mit biologischen Hitzequellen, beginnt eine rapide Kettenreaktion, die den lebenden Organismus zu SCP-009 konvertiert und durch die eigene Hitze einfriert (aufgrund der hohen Körpertemperaturen von Säugetieren, sind diese besonders anfällig). Weil SCP-009 während der Frostbildung Hitze produziert (genau wie irdisches Eis während der Schmelze Hitze aufnimmt), besteht ein sich selbst aufrechterhaltener Prozess, der solange anhält, bis jeglicher Nässegehalt konvertiert oder bis durch externe Interferenzen eine Blockade ausgelöst wurde.
Experimente an D-Personal haben die Einsicht in den Konvertierungsprozess ermöglicht, in denen sie über mehrere Schritte hinweg verdichtet wurden:
1. Initiale Aussetzung: Subjekt wird SCP-009 ausgesetzt und es beginnt jegliches Vorkommen von Wasser auf dessen Oberfläche (gewöhnlicherweise Haut) zu konvertieren. Präsenz von Dampf, Nebel, Schnee oder anderen Formen von solidem oder gasförmigem Wasser beschleunigen diesen Prozess.
2. Oberflächenkonvertierung: Eine dünne Eisschicht bildet sich auf der ausgesetzten Fläche und die Körperwärme sowie SCP-009s Wärme steigen mit der Frostbildung. Der Übergang zu dieser Phase kann, abhängig von der Körperwärme des Opfers, innerhalb von fünf (5) Minuten bis hin zu einer (1) Stunde eintreten. In diesem Stadium hat die Frostbildung die ersten Schichten der Epidermis überschritten und erreicht bald die lebenden Zellorganismen.
3. Tiefenkonvertierung: Exponentieller Anstieg der Temperatur von SCP-009 verursacht eine Expansion der Eiskristalle durch den gesamten Körper des Opfers hindurch, welches durch eine Perforation des internen Zellgewebes ermöglicht wurde. Aktueller Blutverlust ist aufgrund der Kristallfüllung jeglicher Wunden minimal und ermöglicht sowohl das Überleben des Opfers als auch die Aufrechterhaltung seines Bewusstseins für ██ Stunden.
4. [DATEI GELÖSCHT]
5. Tod: Multiples Organversagen und Verbluten via systematischer Kristallation.
Tests an D-Personal wurden am 4/23/20██ abgebrochen.
Anhang: Umstände bei der Bergung: Subjekt wurde in ████, Alaska, am 11/05/19██ gefunden. Die Foundation wurde nach Erhalt von Berichten einheimischer Stammesbewohner der ████ involviert, welche die verstümmelten Überreste eines Seehundjägerteams gefunden hatten, das erst kürzlich bei einem Schiffsunglück ██ Kilometer vom Dorf entfernt verloren ging.
Alle Opfer waren in rotes Eis eingehüllt. Innere Blutungen wurden als Todesursache ermittelt. Die Gesichtszüge der Opfer waren noch weitestgehend intakt, weshalb man deren letzte Ausdrücke wie Panik und intensiven Schmerz beobachten konnte. Man vermutet, dass die niedrigen Temperaturen der Region den Gefrierprozess verlängert haben. Dies verzögerte den Zeitpunkt der kompletten Konvertierung auf ██ Stunden und erlaubte den Opfern bis [DATEI GELÖSCHT] bei vollem Bewusstsein zu bleiben.
Anhang: 12/16/20██
Superkühlung für Forschungszwecke von SCP-009 ist bis auf weiteres nicht mehr erlaubt. Personal ist darauf hinzuweisen, die Nutzung von flüssigem Stickstoff nur in kontrollierbaren Mengen und bis die Temperaturen wieder akzeptable Werte angenommen haben, auszuüben.
Sonstige Notizen: Mögliche Nutzung von SCP-009 in der bevorstehenden Kältefusionsforschung.
Nutzung gemäß CC-BY-SA Quell-Link