In Jalousiebedeckter Wohnung amüsierst du dich alleine, du hörst Iggy Pop – dann fick ihn doch![]
Du hast mich wirklich rausgeworfen. Einfach so. Ohne an die Konsequenzen zu denken!
Wir waren das perfekte Paar! Nie hatten wir Streit, alles war super! Was hat sich geändert? Warum zur Hölle musste ich gehen? Hast du einen Anderen? Liebst du mich nicht mehr?
Ich kann es immer noch nicht glauben, auch wenn es jetzt schon einige Zeit her ist. Immer wieder stehe ich vor deinem Haus. Doch meistens sind die Jalousien geschlossen. Und immer wieder höre ich die Songs von Iggy Pop durch die geschlossenen Fenster. Das haben wir immer abgespielt, wenn wir uns geliebt haben.
Du hast einen anderen, oder? Darum hörst du Iggy Pop, du hast mich ersetzt. Im Bett, sowie in deinem Leben.
Mir egal, ich brauche dich nicht. Dann lieb doch den Neuen, er wird nie so gut sein wie ich!
Durch zeugenlose Wald und Wiesen gehst du Gassi mit dem Hund in einem Minirock – dann fick ihn doch![]
Na, traust du dich auch mal wieder raus? Ja klar, der Hund muss ja Gassi geführt werden. Ich laufe mit dir mit, wie früher. Nur dieses Mal weißt du nicht, dass ich mit dabei bin.
Ja, diese Route sind wir immer spazieren gegangen. Durch den kleinen Stadtwald, vorbei an dem künstlichen See und dann ein wenig aus der Stadt raus, an den Feldern der Bauern vorbei. Es ist wirklich wie früher.
Du bist aber immer alleine. Du, der Hund … und ich! Aber ich halte mich im Hintergrund. Wenn du mich sehen würdest, schreist du mich eh bloß wieder an. Aber dein neuer Freund – wo ist der? Warum nimmst du den nicht mit?
Du hast mich doch schon ersetzt. Die Jalousien, die Musik! Warum solltest du das sonst machen? Also, wo ist er? Ist er sich zu fein für einen Spaziergang? Tja, wärst du lieber bei mir geblieben!
Aber es ist mir egal! Du bist mir egal!
An euphorieberaubten Tagen frequentierst du eine Kirche und du sprichst mit Gott – dann fick ihn doch![]
Sonntag. Kirche. Ich habe es gehasst, doch für dich bin ich aufgestanden und mitgegangen. Jede Woche, ohne zu murren. Ich habe alles für dich getan. Dir war es wichtig. Und ist es scheinbar immer noch.
Wir sind wieder zusammen in der Kirche, doch dieses Mal sitze ich einige Reihen hinter dir. Als du reingekommen bist, haben unsere Blicke sich kurz getroffen. Mein Herz ist kurz stehen geblieben, wie immer, wenn ich deine wunderschönen Augen sehe. Doch du hast mich gar nicht bemerkt. Na gut, wie auch. Ohne die langen Haare und mit der Mütze und dem Schal sehe ich nicht mehr aus, wie der Mensch, mit dem du einmal zusammen warst.
Auch du hast dich verändert. Du hast ziemlich abgenommen. Und deine Augen waren irgendwie rot. Hast du geweint? Behandelt er dich nicht gut? Schlägt er dich sogar? Was hast du dir nur für ein Arschloch ausgesucht.
Aber weißt du was? Ich war dir egal, jetzt bist du es mir! Mach doch was du willst, mir scheißegal!
Alles tippitop und das fickt mein Kopf! – dann fick ihn doch, fick ihn doch![]
Wieder stehe ich vor deinem Haus. Wieder sind die Jalousien unten. Der Hund liegt vor mir, ohne Kopf. Mistköter. Hab ihn nie gemocht. Selbst schuld, hätte nicht immer Bellen sollen.
Weißt du, das hat mich schon alles ziemlich fertig gemacht. Keine Ahnung, ob du das mitgekriegt hast. Ich glaube nicht. Aber ich habe alles mitgekriegt. Nur deinen Neuen habe ich noch nicht gesehen. Aber du hast einen – garantiert! Naja, vielleicht sehe ich ihn, wenn ich dich jetzt besuchen komme.
Du hast ziemlich meinen Kopf gefickt, mit allem, was du gemacht hast.
Das mache ich jetzt ebenfalls – auch wenn dein Kopf dabei vor mir auf dem Boden liegen wird!
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