ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
(BEN Drowned oder auch das verfluchte Majora’s Mask-Modul)
Beitrag 1 (7. September 2010)
Okay, /x/, ich brauche eure Hilfe damit. Das ist keine Copypasta, das ist ein langer Text, aber es fühlt sich an, als könnten meine Sicherheit oder mein Wohlbefinden sehr wohl davon abhängen. Das Ganze bezieht sich auf Videospiele, vor allem Majora’s Mask und das ist der gruseligste Mist, der mir in meinem ganzen Leben je passiert ist.
Jetzt wo das geklärt ist: Ich bin kürzlich in ein Wohnheim als Student im 2. Jahr gezogen und ein Freund von mir gab mir sein altes Nintendo 64 zum Spielen. Ich war begeistert, endlich konnte ich all die Spiele aus meiner Jugend spielen, die ich seit einem Jahrzehnt nicht mehr angefasst hatte. Sein Nintendo 64 hatte einen gelben Controller und eine eher minderwertige Version von Super Smash Brothers beiliegen. Bettler können zwar nicht wählen, aber es ist unnötig zu sagen, dass das Verprügeln von Level-9-NPCs schnell langweilig wurde.
Am Wochenende entschied ich mich, die Nachbarschaft zu besuchen, die ca. 20 Minuten vom Campus entfernt ist. Ich wollte die örtlichen Garagenverkäufe besuchen und hoffte auf ein paar gute Schnäppchen von ignoranten Eltern. Am Ende hatte ich eine Version von Pokémon Stadium, Goldeneye (klasse), F-Zero und zwei weitere Controller für zwei Dollar. Zufrieden begann ich, die Nachbarschaft zu verlassen, als mir ein letztes Haus auffiel. Ich hab immer noch keine Ahnung, warum; da waren keine Autos und es war nur ein Tisch mit chaotisch aufgestelltem Kram dort, aber irgendwas zog mich buchstäblich dort hin. Ich vertraue bei solchen Dingen üblicherweise auf mein Bauchgefühl, also stieg ich aus dem Auto und wurde von einem alten Mann begrüßt. Sein äußeres Erscheinungsbild war, aus Ermangelung eines besseren Wortes, unangenehm. Es war merkwürdig. Wenn ihr mich fragen würdet, warum ich dachte, dass er unangenehm war, ich kann das nicht wirklich beschreiben. Da war nur irgendwas an ihm, das ich eine gewisse Grenze nicht überschreiten wollte. Ich kann es nicht erklären. Alles, was ich euch sagen kann ist: Wenn es mitten am Tag gewesen wäre und da wären andere Leute in Rufweite gewesen, hätte ich nicht einmal daran gedacht, mich diesem Mann zu nähern.
Er blitzte mich mit einem schiefen Lächeln an und fragte mich, wonach ich suchen würde und ich bemerkte sofort, dass er auf einem Auge blind sein musste. Sein rechtes Auge sah so „glasig“ aus. Ich zwang mich dazu, stattdessen in sein linkes Auge zu schauen – ohne ihn zu verärgern – und fragte ihn nach irgendwelchen alten Videospielen.
Ich frage mich bereits, wie ich mich höflich aus der Situation herauswinden könnte, wenn er sagte, dass er keine Ahnung hatte, was Videospiele sind. Aber zu meiner Überraschung sagte er, er hätte ein paar in einer alten Box. Er versicherte mir, dass er in einem „Minütchen“ zurück sein würde und drehte sich um, um zur Garage zu laufen. Als ich ihn davon humpeln sah, kam ich nicht drum herum zu sehen, was er auf seinem Tisch verkaufte. Auf seinem Tisch verstreut waren eher… eigenartige Gemälde; verschiedene Kunstwerke, die wie Tintenflecken aussehen, die ein Psychiater einem zeigen könnte. Neugierig sah ich sie durch – es war offensichtlich, warum niemand den Garagenverkauf dieses Kerls besuchte, diese waren nicht wirklich ästhetisch schön anzusehen. Als ich zum letzten kam, sah es aus irgendeinem Grund beinahe wie Majoras Maske aus – derselbe herzförmige Körper mit kleinen Dornen, die herausragten. Anfangs dachte ich bloß, dass irgendein Freudscher Mist sich in die Tintenflecken projizierte, da ich sowieso gehofft hatte, dieses Spiel auf den Garagenverkäufen zu finden. Aber wegen dem, was danach passierte, bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich hätte den Mann danach fragen sollen. Ich wünschte, ich hätte den Mann danach gefragt.
Nachdem ich den Majora-förmigen Fleck angestarrt hatte, sah ich auf und plötzlich war der alte Mann wieder da. Er war nur eine Armlänge von mir entfernt und lächelte mir zu. Ich gebe es zu, ich sprang reflexartig zurück und lachte dann nervös, als er mir ein Nintendo 64 Modul aushändigte. Es war die übliche graue Farbe, bis auf die Tatsache, dass jemand mit schwarzem Edding „Majora“ drauf geschrieben hatte. Ich hatte Schmetterlinge im Bauch, als ich bemerkte, was ein Zufall das war und fragte ihn, wie viel er dafür haben wollte.
Der alte Mann lächelte mich an und sagte mir, dass ich es umsonst haben könnte. Es hatte früher einem Kind gehört, das ungefähr in meinem Alter war, aber jetzt nicht mehr hier lebte. Da war etwas komisches an der Art, wie der Mann diesen Satz ausdrückte, aber ich passte nicht wirklich auf. Ich war zu begeistert davon, dass ich nicht nur das Spiel gefunden hatte, sondern es sogar umsonst bekam.
Ich erinnerte mich selbst daran, dass ich skeptisch sein sollte, da dies nach einem ganz schön dubiosem Modul aussah. Es gab keine Garantie, dass es funktionieren würde. Aber dann sprach der Optimist in mir. Vielleicht war es eine Beta-Version oder eine Raubkopie und das genügte, dass ich wieder auf Wolke 7 schwebte. Ich dankte dem Mann und er lächelte mich an und wünschte mir einen schönen Tag. Er sagte „Bis denne!“- zumindest hörte es sich so für mich an. Den ganzen Weg über nachhause hatte ich den nagenden Zweifel, dass der Mann etwas anderes gesagt hatte. Meine Befürchtungen wurden bestätigt, als ich das Spiel startete (zu meiner Überraschung funktionierte es sehr gut) und es dort einen Spielstand gab, der einfach nur „BEN“ hieß. „Bis dann, Ben“, das sagte er, „Bis dann, Ben.“. Der Mann tat mir leid, offensichtlich ein Großvater und offensichtlich wurde er senil und ich – aus irgendeinem Grund- erinnerte ihn an seinen Enkel – „Ben.“. Aus Neugier sah ich mir den Spielstand an. Ich starrte ihn an, ich konnte ausmachen, dass er ganz schön weit in dem Spiel war – er hatte fast alle Masken und ¾ von den Bossen. Ich bemerkte, dass er eine Eulenstatue genutzt hatte, um sein Spiel zu speichern, er war in Tag 3 und am Felsenturm. In nicht mehr als einer Stunde würde der Mond einschlagen. Ich erinnere mich daran, dass ich dachte, was für eine Schande es war, dass er so weit in dem Spiel gekommen war, aber es nie beenden konnte. Ich machte einen neuen Spielstand und nannte ihn traditionell „Link“ und begann das Spiel. Ich war bereit, meine Kindheit nochmals zu erleben.
Ich war beeindruckt, dass ein so dubios aussehendes Modul so reibungslos lief – buchstäblich genauso gut wie eine Version aus dem Laden – bis auf ein paar Fehler hier und da (wie Texturen, die nicht da sind, wo sie sein sollten; zufälliges Aufblitzen von Cutscenes in komischen Intervallen, aber nichts allzu schlimmes). Wie auch immer, das einzige, was ein wenig entnervend war, waren die NPCs, die mich zum einen Zeitpunkt „Link“ und zu einem anderen Zeitpunkt „BEN“ nannten. Ich dachte, es wäre bloß ein Bug – ein Fehler in der Programmierung, der die Spielstände dazu brachte, sich zu vermischen oder so was. Es gruselte mich nach einer Weile schon auf irgendeine Art und Weise. Nachdem ich den Dämmerwaldtempel geschafft hatte, ging ich zu den Spielständen und löschte „BEN“ (Ich hatte vorgesehen, den Spielstand aus Respekt auf den vorigen Besitzer aufzuheben, es ist ja nicht so, als bräuchte ich zwei Spielstände). Ich hoffte, das würde das Problem lösen. Das tat es und tat es auch wieder nicht, nun würden die NPCs mich gar nicht mehr beim Namen nennen. Wo mein Name in einem Dialog sein sollte, war bloß eine leere Stelle (mein Spielstand hieß allerdings immer noch Link). Frustriert und weil ich Hausaufgaben machen musste, legte ich das Spiel für einen Tag beiseite.
Ich begann letzte Nacht wieder damit, das Spiel zu spielen. Ich bekam das Auge der Wahrheit und machte mich auf den Weg, den Pic Hiberna Tempel durchzuspielen. Nun werden einige von den Hardcore-Majora’s-Mask-Spielern über den Tag-4-Glitch Bescheid wissen. Für all diejenigen, die ihn nicht kennen, ihr könnt ihn googlen, aber der springende Punkt ist, dass man genau um 00:00:00 am letzten Tag zum Astronomen sprechen und durch das Teleskop schauen muss. Wenn man es zum richtigen Zeitpunkt macht, verschwindet der Countdown und man hat im Wesentlichen einen weiteren Tag um fertig zu machen, was auch immer man gerade getan hat. Ich entschied mich, den Glitch auszuüben und den Pic Hiberna Tempel durchzuspielen. Ich schaffte es beim ersten Versuch, so dass die Uhr unten verschwand.
Wie auch immer, als ich B drückte, um das Teleskop zu verlassen, wurde ich nicht vom Astronomen begrüßt, stattdessen war ich im Majora Bosskampf-Raum am Ende des Spiels (die abgefahrene, kastenartige Arena) und starrte das Horrorkid an, das über mir schwebte. Es war kein Ton zu hören, nur er, wie er über mir schwebte und die Hintergrundmusik, die normal für diesen Ort war (aber immer noch gruselig). Sofort begannen meine Handflächen zu schwitzen – dies war definitiv nicht normal. Das Horrorkid erschien NIEMALS dort. Ich versuchte, durch die Arena zu laufen und egal, wo ich hin lief, das Horrorkid sah mich immer an, sagte aber nichts. Es passierte allerdings nichts und das blieb so für ca. 60 Sekunden. Ich dachte, das Spiel hätte einen Bug oder so was – aber das bezweifelte ich stark.
Ich war drauf und dran, den Reset-Knopf zu drücken, als ein Text auf meinem Fernseher erschien: „Du bist dir nicht sicher warum, aber anscheinend hattest du eine Reservierung…“ Ich erkannte den Text sofort – man bekommt diese Nachricht, wenn man den Zimmerschlüssel von Anju im Gasthof Eintopf bekommt – aber warum wurde er hier gezeigt? Ich lehnte die Idee ab, dass es sich so anfühlte, als würde das Spiel versuchen, mit mir zu kommunizieren. Ich begann wieder durch den Raum zu pilgern. Ich testete, ob ich eine Art Schalter umlegen könnte, so dass ich mit irgendetwas interagieren könnte, bis ich einsah, wie dumm das war. Auch nur zu denken, dass jemand das Spiel so umprogrammieren könnte, war absurd. Ganz gewiss erschien 15 Sekunden später ein weiterer Text auf dem Bildschirm und wieder war es – wie der erste – ein bereits existierender Satz: „Zum Raum des Tempelbosses gehen? Ja/Nein.“ Ich pausierte eine Sekunde, grübelte darüber, was ich drücken sollte und wie das Spiel reagieren würde, als ich feststellte, dass ich Nein nicht auswählen konnte. Ich atmete tief ein, drückte Ja und der Bildschirm wurde weiß mit den Worten „Dämmerung eines neuen Tages“ und dem Untertitel „IIIIIII“ darunter. Wo ich hin transportiert wurde, erfüllte mich mit dem intensivstem Gefühl des Schreckens und der größten Furcht und Ungewissheit, die ich je erfahren hatte.
Ich kann das nur auf folgende Art beschreiben: Ich fühlte mich, als hätte ich eine unerklärliche Depression, die auf einer Skala den tiefsten Punkt einnehmen würde. Ich bin normalerweise keine depressive Person, aber die Art, wie ich mich da fühlte; das war ein Gefühl, von dem ich nicht mal wusste, dass es existierte – es war eine verdrehte, kraftvolle Präsenz, die mich erfüllte.
Ich erschien in einer Art seltsamer, Zwielicht artiger Version von Unruhstadt. Ich lief aus dem Uhrturm heraus (wie man es normalerweise macht, wenn man bei Tag 1 beginnt), nur um herauszufinden, dass alle Einwohner fort waren. Normalerweise sind beim Vierter-Tag-Glitch immer noch die Wachen und der Hund, der um den Turm läuft, da – aber dieses mal waren sie alle fort. Was sie ersetzte, war das beunruhigende Gefühl, dass da draußen etwas war; in dem selben Ort wie ich und dass es mich beobachtete. Ich hatte vier Herzen und den Heroenbogen, aber zu diesem Zeitpunkt war ich gar nicht um meinem Charakter besorgt, es fühlte sich an, als wäre ich persönlich in Gefahr. Vielleicht war das beunruhigendste daran die Musik – es war das Lied der Befreiung, direkt aus dem Spiel gerissen, aber rückwärts gespielt. Die Musik wurde lauter, baute sich auf, als ob man erwarten sollte, dass gleich etwas aufploppte, aber nichts geschah und die ständige Schleife begann an meinem geistigen Zustand zu zehren.
Immer mal wieder konnte ich entfernt das Lachen des fröhlichen Maskenverkäufers im Hintergrund hören. Gerade ruhig genug, damit ich mir nicht sicher war, ob ich mir Sachen einbildete, aber laut genug, dass ich entschlossen genug war, ihn zu finden. Ich sah in allen vier Zonen von Unruhstadt nach, aber ich fand gar nichts… Niemanden. Texturen fehlten, West-Unruhstadt ließ mich auf Luft laufen, die ganze Gegend wirkte..kaputt. Hoffnungslos kaputt. Als sich das umgekehrte Lied der Befreiung für bestimmt das 50. Mal wiederholte, stand ich in der Mitte von Süd-Unruhstadt und realisierte, dass ich mich noch nie vorher in einem Videospiel so allein gefühlt hatte.
Während ich durch die Geisterstadt lief – ich weiß nicht, ob es die Kombination von den fehlerhaften Texturen und der Atmosphäre und der gespenstischen Melodie des einst friedvollen, aber nun zersägten und verdrehten Liedes war – war ich buchstäblich an der Schwelle zum Weinen und ich hatte keine Ahnung, wieso. Ich weinte kaum. Irgendetwas hatte mich hier ergriffen, zusammen mit diesem kraftvollen Gefühl der Depression, das gleichzeitig fremdartig und lähmend war.
Ich versuchte, Unruhstadt zu verlassen, aber immer wenn ich dabei war, die Zone zu verlassen, wurde der Bildschirm schwarz und ich erschien einfach in einer anderen Zone von Unruhstadt. Ich versuchte meine Okarina zu spielen. Ich wollte fliehen und ich wollte NICHT hier sein, aber immer wenn ich das Lied der Schwingen spielte, hieß es bloß: „Das Spiel deiner Okarina ertönt, aber nichts geschieht.“ Zu diesem Zeitpunkt war es offensichtlich, dass das Spiel mich nicht gehen lassen wollte, aber ich hatte keine Ahnung, warum es mich dort halten wollte. Ich wollte nicht in die Gebäude gehen. Ich fühlte mich, als wäre ich dort zu verwundbar für… was auch immer dort war und vor dem ich grausige Angst hatte. Ich weiß nicht warum, aber plötzlich hatte ich eine Idee. Wenn ich mich selbst im Waschplatz-Teich ertränken würde, würde ich woanders wieder auftauchen und diesen Ort verlassen können.
Als ich die Zone wechselte und zum Teich rannte, geschah es. Link hielt sich den Kopf und der Bildschirm blitzte für einen kurzen Moment auf, mit dem fröhlichen Maskenverkäufer, der mich anlächelte – nicht Link, mich – und der Schrei des Horrorkids war im Hintergrund zu hören und als der Bildschirm wieder da war, starrte ich auf die Linkstatue von der Elegie des leeren Herzens. Ich schrie, als dieses Ding bloß mit diesem gespenstischen Gesichtsausdruck zurück starrte. Ich drehte mich um und rannte zurück nach Süd-Unruhstadt. Zu meinem Entsetzen folgte mir die verdammte Statue in einer Art, die ich bloß mit den weinenden Engeln aus Doctor Who vergleichen konnte. Immer mal wieder, in zufälligen Intervallen – spielte die Animation ab und die Statue erschien hinter mir. Es war, als würde das Ding mich jagen – oder, ich möchte es nicht mal aussprechen – mich einholen.
Zu diesem Zeitpunkt war ich kurz davor hysterisch zu werden, aber nicht einmal der Gedanke, die Konsole einfach abzuschalten, kam mir in den Sinn. Ich weiß nicht warum. Ich war so darin gefangen – der Schrecken fühlte sich so real an. Ich versuchte, die Statue abzuschütteln, aber sie erschien buchstäblich jedes einzelne Mal wieder direkt hinter mir. Link begann damit, merkwürdige Bewegungen zu machen, die ich noch niemals zuvor gesehen hatte. Er wirbelte seine Arme herum oder krampfte zufällig. Dann wechselte der Bildschirm wieder für einen kurzen Moment zum fröhlichen Maskenverkäufer, bevor ich wieder die verdammte Statue betrachten musste. Ich rannte schlussendlich in den Dojo des Schwertmeisters und rannte an die Rückwand. Ich weiß nicht warum, aber in meiner Panik wollte ich mich vergewissern, dass ich nicht allein hier war. Ich war sehr bestürzt, da niemand dort war, aber als ich mich umdrehte, um zu gehen, trieb mich die Statue in die Enge. Ich versuchte, die Statue mit meinem Schwert zu attackieren, aber ohne Erfolg. Verwirrt und in die Ecke gedrängt, starrte ich die Statue einfach an und wartete, dass sie mich töten würde. Plötzlich blitzte der Bildschirm nochmals und der fröhliche Maskenverkäufer und Link drehten sich um, um meinen Bildschirm anzusehen. Link stand aufrecht – genau wie die Statue – und sah mich zusammen mit seiner Kopie an. Sie starrten mich buchstäblich an. Was auch immer von der 4. Dimension übrig war, wurde total zerschmettert, als ich entsetzt aus dem Dojo rannte. Plötzlich transportierte mich das Spiel in einen Untergrund-Tunnel und das umgekehrte Lied der Befreiung begann wieder zu spielen. Ich konnten einen kurzen Moment verschnaufen, dann erschien die Statue wieder hinter mir… dieses mal aggressiver, ich konnte nur wenige Schritte gehen, bis sie wieder hinter mir erscheinen würde. Hastig machte ich mich auf den Weg durch den Tunnel und erschien in Süd-Unruhstadt. Als ich ziellos umher rannte – in schierer Panik – schrie plötzlich ein Zombie und der Bildschirm wurde schwarz, als „Dämmerung eines neuen Tages“ und „IIIIIIIIIIII“ wieder erschienen.
Der Bildschirm erschien und ich stand auf der Spitze des Uhrturms mit dem Horrorkid, das schweigend über mir schwebte. Ich sah nach oben und der Mond war zurück, er schwebte nur wenige Meter über meinem Kopf, aber das Horrorkid sah mich bloß gespenstisch mit dieser verdammten Maske an. Ein neues Lied spielte – der Felsenturm-Theme wurde rückwärts gespielt. In einer Art von verzweifeltem Versuch legte ich meinen Bogen an und schoss einen Pfeil auf das Horrorkid ab. Ich traf es sogar und es spielte eine Animation, wie es zurück taumelte. Ich schoss nochmals und beim dritten Pfeil erschien eine Textbox, in der stand: „Das wird nichts bringen. Hehe.“ Dann wurde ich vom Boden gepackt und schwebte auf meinem Rücken nach oben. Dann schrie Link, als er in Flammen aufging, die ihn sofort töteten.
Ich sprang auf, als das passierte – ich hatte niemals gesehen, wie IRGENDJEMAND in dem Spiel diese Attacke benutzte und das Horrorkid HATTE noch nicht mal irgendwelche Attacken. Als der Tod-Bildschirm mit meinem immer noch brennenden leblosen Körper gezeigt wurde, lachte das Horrorkid. Der Bildschirm verblasste ins Schwarze, nur damit ich an derselben Stelle wieder erscheinen konnte. Ich entschied mich, ihn anzustürmen, aber das selbe passierte; Link’s Körper wurde von einer unbekannten Kraft in die Luft gerissen und er ging sofort wieder in Flammen auf, die ihn töteten. Dieses Mal konnte ich während des Tod-Bildschirms entfernt die Noten des Lieds der Befreiung hören. Bei meinem dritten (und letzten Versuch), bemerkte ich, dass diesmal gar keine Musik spielte, da war nur eine schaurige Stille. Ich erinnerte mich daran, dass man in dem originalen Zusammentreffen mit dem Horrorkid eigentlich die Okarina spielen sollte – entweder um durch die Zeit zu reisen oder die Giganten zu rufen. Ich hatte vor, die Hymne der Zeit zu spielen, aber bevor ich die letzte Note traf, ging Link’s Körper wieder in dieser furchtbaren Flammenexplosion auf und er starb.
Als der Tod-Bildschirm sich seinem Ende näherte, begann es zu tuckern, als würde das Modul versuchen, eine Menge Daten auf einmal zu bearbeiten… Als der Bildschirm wieder erschien, war es die selbe Szene wie die ersten drei Male, außer dass Link auf dem Boden lag, in einer Tod-Position, die ich niemals zuvor in dem Spiel gesehen hatte. Sein Kopf war zur Kamera geneigt und das Horrorkid schwebte über ihm. Ich konnte mich nicht bewegen und ich konnte keine Knöpfe drücken. Auf Link’s toten Körper zu starren war alles, was ich tun konnte. Nach ca. 30 Sekunden verblasste das Spiel bloß mit der Nachricht: „Dir wurde ein furchtbares Schicksal zuteil, nicht wahr?“ und kickte mich zum Titelbildschirm raus.
Nachdem ich zum Titelbildschirm zurückgekehrt war und nochmals startete, bemerkte ich, dass mein Spielstand nicht länger dort war. „Link“ wurde mit „YOURTURN“ (Deine Runde) ersetzt. „YOUR TURN“ hatte 3 Herzen, 0 Masken und keine Items. Ich wählte „YOUR TURN“ und sofort nachdem ich das getan hatte, kehrte ich zur Szene auf dem Dach des Uhrturms zurück, in der mein Link tot war und das Horrorkid über ihm schwebte. Das Lachen des Horrorkids wiederholte sich immer und immer wieder. Schnell drückte ich den Reset-Button und als das Spiel sich wieder hochgefahren hatte, gab es einen weiteren Spielstand unter „YOUR TURN“, mit dem Titel „BEN“. „BEN“’s Spielstand war genau an den Punkt zurückgesetzt, bevor ich ihn gelöscht hatte: Am Felsenturm mit dem Mond, der gleich einschlagen würde.
An diesem Punkt schaltete ich das Spiel aus. Ich bin nicht abergläubisch, aber das war selbst für mich ZU krass. Ich hab es den ganzen Tag lang nicht gespielt. Zur Hölle, ich konnte letzte Nacht nicht mal schlafen. Ich hörte die ganze Zeit dieses umgekehrte Lied der Befreiung in meinem Kopf und musste die ganze Zeit an dieses Gefühl des Schreckens denken, als ich Unruhstadt erkundete. Ich fuhr heute mit einem Freund (auf keinen Fall würde ich da allein hingehen) zurück zum Haus des alten Manns, um ihm ein paar Fragen zu stellen, aber ich fand nur ein Zu-Verkaufen-Schild in seinem Vorgarten vor und als ich klingelte, war niemand daheim.
Nun bin ich zurück, um den Rest meiner Gedanken aufzuschreiben und registriere, was passiert ist. Tut mir leid, wenn hier ein paar grammatikalische Fehler oder sowas drin sind, ich hatte gar keinen Schlaf. Ich hab große Angst vor diesem Spiel. Jetzt noch mehr, wo ich all das niederschreibe und es ein zweites Mal erlebe, aber es fühlt sich an, als wäre da noch mehr dran, als man bloß mit den Augen sehen kann. Als ob mich jemand rufen würde, dass ich das weiter untersuchen soll. Ich denke, „BEN“ gehört irgendwie in diese Gleichung, aber ich weiß nicht wie und wenn ich den alten Mann finden würde, könnte er mir ein paar Antworten geben. Ich brauche noch wenigstens einen weiteren Tag, um mich zu erholen, bevor ich das Spiel wieder in Angriff nehme. Meine geistige Gesundheit hat bereits einen Preis dafür bezahlt, aber ich werde beim nächsten Mal alles aufnehmen, was passiert. Die Idee mit der Aufnahme kam mir erst am Ende, also könnt ihr nur die letzten paar Minuten sehen von dem, was ich sah (inklusive Horrorkid und der Elegie-Statue), aber es ist hier auf YouTube.
http://www.youtube.com/watch?v=X6D2XCJUJHY&feature=player_embedded
Bis ich einschlafe, werde ich noch eine Weile in diesem Thema bleiben um die Antworten, die ihr Leute habt zu lesen oder hoffnungsvoll euren Ideen oder Theorien zu lauschen, die mir dabei helfen könnten, etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Ich denke, ich werde morgen BEN’s Spielstand spielen um zu sehen, was passiert. Vielleicht hätte ich das die ganze Zeit tun sollen. Ich glaub nicht an diesen paranormalen Mist, aber das ist zu krass. Vielleicht ist dieser BEN-Typ aber auch bloß ein echt guter Hacker/Programmierer. Ich möchte nicht an die Alternativen denken, falls er das nicht ist.
Das ist das Ende des Copy/Paste. Ich hoffe, dass das nur eine Art von Running Gag der Entwickler ist und das auch andere Leute „Gag“ oder „gehackte“ Versionen des Spiels bekommen haben, wie dieses. Das ganze macht mir wirklich Angst.
Beitrag 2 (8. September 2010)
Ich werde posten, was passierte und einen Link zum Filmmaterial einstellen, aber letzte Nacht war alles zu real für mich. Ich glaub, ich bin fertig mit der Sache. Ich bin so ziemlich gleich, nachdem ich dieses Thema eröffnet hatte, umgekippt. Aber letzte Nacht, diese Elegie-der-Leere-Statue, ich hatte einen Traum darüber. Ich träumte, dass sie mir in meinem Traum folgte. Ich kümmerte mich um meinen eigenen Kram, als ich bemerkte, wie meine Nackenhaare sich aufstellten. Ich hab mich umgedreht und dieses Ding… diese grässliche, leblose Statue starrte mich mit ihren Augen direkt an. Sie war nur wenige Millimeter entfernt. Ich erinnerte mich, dass ich sie in meinem Traum Ben genannt habe. Ich hatte noch nie einen Traum gehabt, an den ich mich so deutlich erinnere. Aber das Wichtigste ist, ich hab ein wenig Schlaf bekommen – nehme ich mal an.
Heute, als ich das Spiel solange zur Seite legen konnte, wie es mir möglich war, bin ich zu dieser Gegend zurückgefahren um nachzusehen, ob der alte Mann zurück war. Wie ich erwartet hatte, war das Auto immer noch weg und keiner war daheim. Als ich zurück zu meinem Wagen ging, schaltete der Mann, der nebenan seinen Rasen mähte, seinen Rasenmäher aus und fragte mich, ob ich nach jemanden suchen würde. Ich erzählte ihm, dass ich nach dem alten Mann suchte, der hier lebte. Darauf antwortete er mir, was ich bereits wusste – er zog um. Ich versuchte es mit einem anderen Weg und fragte nach, ob der alte Mann Familie oder irgendwelche Verwandte hatte, mit denen ich reden konnte. Ich fand heraus, dass der alte Mann weder verheiratet gewesen war, noch hatte er Kinder oder Enkel durch Adoption. Ich fing an mich zu sorgen und stellte eine letzte Frage. Eine Frage, die ich von Anfang an hätte stellen sollen – wer war Ben? Das Gesicht des Mannes verdüsterte sich und ich fand heraus, dass vier Häuser entfernt vor 8 Jahren, am 23. April – der Mann erklärte, dass es auf seinen Hochzeitstag gefallen war, daher wusste er das Datum so genau – es einen Unfall mit einem Jungen namens Ben in dieser Gegend gab. Kurz danach zogen seine Eltern um. Obwohl ich weiter versuchte, mehr Informationen aus dem Mann herauszukriegen, plauderte er nichts mehr aus.
Ich ging zurück und begann wieder mit dem Spielen. Ich lud das Spiel und sofort war ich beim Titelbildschirm, wo die Maske vorbeifliegt – aber der Ton, der spielte, war nicht das normale „Fwuuusch“, es war ein viel höherer Ton. Ich drückte Start und bereitete mich auf das Schlimmste vor. Aber wie vor zwei Tagen wurden dort nur die Spielstände „YOUR TURN“ und „BEN“ angezeigt (um die Wahrheit zu sagen, ich hatte mir den BEN-Spielstand schon vorher angesehen und es scheint dazwischen zu schwanken, ob es an einer Eulenstatue gespeichert wurde oder nicht). Ich wählte den BEN-Spielstand und zögerte einen Moment, als ich bemerkte, dass der Status nicht mehr derselbe wie vor zwei Tagen war. Es sah aus, als hätte er den Felsenturm diesmal bereits geschafft… Ich nahm meinen Mut zusammen und wählte sie aus.
Sofort war ich inmitten eines totalen Chaos. Sicherlich, ich war außerhalb des Felsenturms, aber das war auch alles, was ich erwartet hatte. Die Zone hieß gar nicht Felsenturm, sonder einfach nur „F el s“ und sofort wurde ich von einer Dialogbox begrüßt, in der nur totales Kauderwelsch, das ich nicht lesen konnte, stand. Links Körper war verdreht – sein Rücken war gewalttätig auf die Seite geknickt, was seine Haltung permanent entstellte. Links Ausdruck war dumpf, beinahe monoton. Er hatte einen Ausdruck in seinem Gesicht, den ich nicht wiedererkannte. Es war ein leerer Blick – als ob er tot wäre. Als Link herumstand, krampfte sein Körper unregelmäßig vor und zurück. Ich untersuchte, was aus meinem Avatar geworden war und bemerkte, dass ich ein C-Knopf-Item hatte, das ich noch niemals zuvor gesehen hatte. Eine Art Notizzettel, aber als ich es auswählte, geschah nichts. Töne, die ich nicht aus dem Spiel kannte, spielten rauf und runter – sie waren beinahe von dämonischer Natur und da war eine Art von schrillem Jaulen oder eine Art von Gelächter, das im Hintergrund spielte. Ich hatte eine Zeitspanne von zwei Minuten, um mir die Umgebung einzuprägen, bevor eine weitere dieser verdammten Elegie-der-Leere-Statuen beschwört wurde. Sofort danach erschien der „Dämmerung eines neuen Tages“ Bildschirm, außer dass dieses Mal nicht „IIIIII“ als Untertitel angezeigt wurde.
Ich war ein Deku-Kerl in Unruhstadt – diese Szene spielte normalerweise, nachdem man das erste Mal in der Zeit zurückgereist war. Taya sagte: „W-was ist passiert? Es ist, als hätte alles…“, aber anstatt, dass sie „…von vorne angefangen.“ sagte, beendete sie ihren Hinweis mit einem kaputten Text, während das Lachen des Fröhlichen Maskenverkäufers im Hintergrund abspielte. Ich bekam die Kontrolle über meinen Charakter zurück, aber aus einem furchtbaren Kamerawinkel – ich sah alles von hinter der Tür des Uhrturms und beobachte, wie mein Charakter als Deku-Kerl herumrannte. Da ich nicht wirklich sehen konnte, wo ich hinlief, ging ich widerwillig durch die Tür. Dort wurde ich von dem fröhlichen Maskenverkäufer begrüßt, der mir nur ein „Dir wurde ein schreckliches Schicksal zuteil, nicht wahr?“ mitteilte, bevor der Bildschirm weiß wurde.
Ich war wieder ein Mensch und befand mich in der Termina-Ebene. Es war, als würde ich ein anderes Spiel spielen – ich wurde herum teleportiert und ich konnte nirgendwo die Uhr oder etwas ähnliches sehen. Ich nahm mir einen Moment Zeit, um mich vorzubereiten und sah mich dann auf der Ebene um. Ich merkte sofort, dass das nicht normal war. Es gab keine Gegner und eine verzogene Version des Themes vom fröhlichen Maskenverkäufer spielte. Ich entschied mich, in Richtung Dämmerwald zu laufen, als ich ich die Zusammenkunft von drei Figuren an der Seite bemerkte – eine von ihnen war Epona. Als ich mich ihnen annäherte, sah ich zu meinem Entsetzen den Fröhlichen Maskenverkäufer, das Horrorkid und die Elegie-der-Leere-Statue, diese stand bloß herum. Ich dachte mir, dass das vielleicht bloß ein Bug war, aber dann sagte ich mir selbst, dass ich es besser wissen müsste. Nichtsdestotrotz näherte ich mich ihnen vorsichtig an und fand heraus, dass das Horrorkid in einer Art wiederholender Leerlauf-Animation feststeckte, genauso Epona. Die Elegie-der-Leere-Statue tat, was sie schon die ganze Zeit über getan hatte – bloß schaurig herumstehen. Es war der Fröhliche Maskenverkäufer, der mich mehr erschreckte als die beiden anderen.
Er befand sich ebenfalls im Leerlauf, mit diesem widerwärtigen Grinsen im Gesicht, aber wo auch immer ich mich hinbewegte, drehte sich sein Kopf langsam hin und folgte mir. Ich hatte keinen Dialog mit ihm gestartet noch war ich in einem Kampf mit ihm, trotzdem folgte sein Kopf weiterhin meinen Bewegungen. Ich wurde an meine erste Begegnung mit dem Horrorkid auf der Spitze des Uhrturms erinnert und benutzte meine Okarina (dazu spielte das Spiel den Ding-Sound, wie wenn man die Okarina benutzen soll) und versuchte ein Lied, das ich noch nicht ausprobiert hatte. Das eigene Lied des fröhlichen Maskenverkäufers und das Lied, das an Tag 4 in Dauerschleife gelaufen war – das Lied der Befreiung.
Ich beendete das Lied und ein ohrenbetäubender Schrei explodierte aus meinem Fernseher, der Himmel begann zu flimmern, der verdrehte Theme des Fröhlichen Maskenverkäufers wurde schneller, was meine Angst noch verstärkte und Link ging in Flammen auf und starb. Die drei Figuren standen beleuchtet in meinem Tod-Bildschirm und sahen zu, wie mein lebloser Körper brannte. Ich kann gar nicht beschreiben, wie schnell der Übergang von schaurig zu Entsetzen passierte. Ihr müsst das Video ansehen, wenn ihr es erfahren wollt. Ich wurde von der selben Furcht erfasst, die mir vor zwei Tagen den Schlaf geraubt hatte, als der Text: „Dir wurde ein furchtbares Schicksal zuteil, nicht wahr?“, das dritte Mal angezeigt wurde. Da muss eine tiefere Bedeutung hinter sein.
Ich hatte nur wenig Zeit, darüber nachzudenken, da ich sofort eine kleine Cutscene, in der ich in einen Zora transformiert wurde, zu sehen bekam. Nun befand ich mich in der Schädelbucht. Zögernd, aber auch neugierig, was das Spiel noch für mich auf Lager hatte, machte ich mich langsam auf meinen Weg über den Strand, wo ich Epona fand. Ich fragte mich, warum das Spiel entschieden hatte, sie dort hinzustellen; wollte es darauf hinweisen, dass sie versuchte, etwas zu trinken? Ich war nicht in der Lage, die Maske abzunehmen, also entschied ich, dass das Reiten der Stute nicht der Grund war, warum sie dort hingestellt wurde.
Plötzlich bemerkte ich, dass Epona damit fortfuhr zu wiehern und der Winkel, in dem sie stand, ließ es so aussehen, als versuchte sie, mir einen Punkt in der Ferne zu zeigen. Es war nur eine Vermutung, aber ich tauchte in den Schädelbuchtsee und begann zu schwimmen. Ich fand tatsächlich etwas – ich hätte es fast verpasst – auf dem Grund des Ozeans: Eine letzte Elegie-der-Leere-Statue. Ich tauchte nach unten, um sie zu untersuchen und plötzlich begann mein Zora zu würgen – ich hatte nie zuvor einen Zora so etwas machen sehen und es ergab noch nicht mal Sinn, da Zoras unter Wasser atmen können. Trotzdem erstickte mein Charakter und starb und wieder war die Statue die einzige Sache, die während meinem Tod beleuchtet wurde. Ich erschien dieses Mal nicht wieder, ich kehrte zurück zum Hauptmenü, als hätte ich die Konsole neugestartet.
http://www.youtube.com/watch?v=iGOJmdxdjeA&feature=player_embedded
Der „Drücke-Start“-Bildschirm wurde angezeigt und ich wusste, der einzige Grund, warum ich hier war, war dass die Spielstände sich wieder verändert hatten. Ich atmete tief ein, drückte Start und ich hatte Recht. Der neue Spielstand erzählte mir von Ben. Nun machte es Sinn, dass die Statue erschienen war, als ich versuchte, zum Waschplatz-Teich zu gehen – das Spiel musste mir meine Art, wie ich versuchte, dem Tag-4-Glitch zu entkommen, übel genommen haben. Die beiden Spielstände erzählten von seinem Schicksal. Wie ich vermutet hatte, war Ben tot. Er war ertrunken. Das Spiel ist offensichtlich noch nicht fertig mit mir – es reizt mich mit den neuen Spielständen – es will, dass ich weiterspiele. Es will, dass ich noch tiefer da reingehe, aber ich bin fertig mit dem Mist. Ich rühre keinen weiteren Spielstand mehr an. Das ist bereits zu schrecklich für mich und ich glaube noch nicht mal an das Paranormale, aber mir fallen keine Erklärungen mehr ein. Wieso würde mir jemand so eine Nachricht zukommen lassen? Ich verstehe es nicht. Ich werde zu depressiv, wenn ich daran denke. Das Filmmaterial ist für diejenigen, die es sehen und analysieren wollen (vielleicht ist da eine Art Code in dem Kauderwelsch oder irgendeine symbolische Bedeutung in dem, was ich durchgemacht habe – ich bin emotional und mental zu erledigt, um mich weiter damit zu beschäftigen).
Beitrag 3 (10. September 2010)
Ich weiß, es ist früh am Morgen. Ich bin die ganze Nacht wach geblieben, ich kann nicht schlafen. Es ist mir egal, ob das jemand sieht, darum geht es nicht, ich möchte bloß die Geschichte verbreiten, damit ich nicht umsonst gelitten habe. Ich habe den Willen verloren, darüber zu tippen. Je weniger ich darauf eingehe, desto besser. Ich denke, das Video spricht für sich. Ich tat, was ihr Leute mir empfohlen habt, ich spielte die Elegie des leeren Herzens bei der ersten Gelegenheit, die mir das Spiel gab, aber ich glaube, das war es, was das Spiel oder Ben (Jesus Christus, ich kann die absurde Idee, dass er in dem Spiel existiert, einfach nicht glauben) von mir wollte. Er folgt mir nun. Nicht nur im Spiel, er ist in meinen Träumen. Ich sehe ihn die ganze Zeit, hinter meinem Rücken, wie er mich einfach beobachtet. Ich bin zu keiner meiner Vorlesungen gegangen. Ich bin in meinem Wohnheim-Zimmer mit abgeschlossenen Türen und runter gelassenen Rollos geblieben – auf diese Art weiß ich, dass er mich nicht beobachten kann. Aber er findet mich immer, wenn ich spiele. Wenn ich spiele, kann er mich sehen. Das Spiel macht mir nun Angst. Es hat das erste Mal mit mir gesprochen – nicht einfach mit Text, der schon im Spiel war – es sprach mit mir. Sprach zu mir. Es bezog sich auf Ben. Es sprach mit mir. Ich weiß nicht, was es bedeutet. Ich weiß nicht, was es will. Ich wollte das nie, ich möchte nur mein altes Leben zurück.
So etwas passiert nicht Leuten wie mir, ich bin bloß ein Kind, noch nicht mal alt genug, um zu trinken. Es ist nicht fair, ich möchte nach Hause gehen. Ich möchte meine Eltern wiedersehen. Ich bin so weit weg von zuhause hier an dieser Schule, ich möchte bloß meine Mama umarmen. Ich möchte einfach das schreckliche, leere Gesicht dieser Statue vergessen. Mein originaler Spielstand ist zurück – genauso wie er war, bevor er verschwand. Ich möchte nicht mehr spielen. Ich fühle mich, als würde etwas schlimmes passieren, wenn ich es nicht tue, aber das ist unmöglich. Es ist ein Videospiel – besessen oder nicht, es kann mich nicht verletzen, stimmt’s? Jedenfalls nicht ernsthaft, das kann es nicht, nicht wahr? Das sage ich mir immer wieder, aber jedes mal, wenn ich darüber nachdenke, bin ich mir nicht mehr so sicher.
http://www.youtube.com/watch?v=K48QdVhCBfQ&feature=player_embedded
Beitrag 4 (12. September 2010)
Lasst mich die Dinge klarstellen – Ich weiß, ihr Leute seid um „jadusable“ besorgt, aber er ist okay. Er ist heute fertig geworden mit dem Auszug. Er hat gesagt, er geht zurück nach Hause. Er pausiert bloß für dieses Semester. Ich bin mir nicht wirklich sicher, was passiert ist. Ich habe eine vage Idee, aber ihr Leute wisst wahrscheinlich mehr als ich. Ich bin „jadusables“ Zimmerpartner und es war offensichtlich für ein paar Tage etwas nicht in Ordnung mit ihm . Er blieb die ganze Zeit in seinem Zimmer, hat buchstäblich den Kontakt zu all seinen Freunden abgebrochen und ich bin mir recht sicher, dass er kaum etwas gegessen hatte. Nach dem zweiten Tag konnte ich dort nicht mehr bleiben, also habe ich bei einem Kumpel gewohnt und bin nur in mein Zimmer gegangen, um Zeug zu holen, das ich brauche. Ich versuchte mehrmals mit ihm zu reden, aber er hatte mich abgewimmelt oder das Gespräch kurz gehalten, wenn ich ihn über sein merkwürdiges Verhalten befragte. Es war, als wäre er davon überzeugt, dass ihn etwas jagt. Gestern kam ich um mein Philosophie-Buch zu holen und er kam auf mich zu. Er sah furchtbar aus, mit entsetzlichen Augenringen. Er gab mir einen USB-Stick und spezifische Anweisungen. Er sagte mir, dass er mich braucht, um ihm einen letzten Gefallen zu tun. Endlich erklärte er mir, was passiert war und gab mir die Account-Information von seinem YouTube-Account. Er sagte mir, dass er von hier verschwinden würde. Es lockte ihn, wieder zu spielen, anstatt dass er versuchen würde, die Dinge zu ändern. Er hätte das nicht tun sollen. Ich solle das Filmmaterial hochladen und die Leute informieren, was geschah. Ich sagte ihm, dass er das selbst tun könnte und er bekam einen wilden Blick und sagte mir, dass er das Spiel nie wieder ansehen würde. Das war das Letzte, was ich von ihm hörte. Er sagte nicht mal Tschüss, als seine Eltern ihn abholten. Ich habe seine Eltern nicht mal getroffen.
Ich kann euch ehrlich erzählen, was passierte. Als er sprach, war es irgendwie schwer, ihn zu verstehen und sein schlimmes Erscheinungsbild lenkte mich wirklich ab. Auf dem USB-Stick war das Filmmaterial von dem Spiel letzte Nacht, ein Textdokument mit seinem Namen und Passwort für YouTube und ein drittes Dokument, genannt „DieWahrheit.txt“, die seine Notizen enthielt, die er gemacht hatte. Er sagte mir, dass es ihm alles bedeutete, dass ich seine Anweisungen genau befolge. In der Regel würde ich für ein verdammtes Videospiel nicht so akribisch genau handeln, aber die Art wie er sprach und wie er aussah ließen mich wissen, dass es wirklich ernst war. Das werde ich respektieren. Ich hatte dieses Video seit gestern, aber ich brauchte jemanden, der mir dabei hilft, das ist nicht gerade mein Fachgebiet. Nachdem ich es angesehen hatte, musste ich mir seine anderen Videos auf YouTube ansehen um zu realisieren, was geschah und auch danach bin ich noch wirklich verwirrt. Das Video werde ich heute veröffentlichen. TheTruth.txt wird am 15. September veröffentlicht, wie er von mir verlangt hat. Ich hab es bis jetzt nicht gewagt, einen Blick darauf zu werfen, also werde ich es das erste mal mit euch allen zusammen sehen, aus Respekt vor meinem Freund. Um eure Fragen zu beantworten, nein, ich hab noch nicht versucht, ihn anzurufen. Ich denke, ich werde ihn morgen mal anrufen um raus zufinden, ob er okay ist oder nicht. Er müsste inzwischen zurück zu Hause sein.
Über das Video: In dem Video habe ich sofort zu der Szene geschnitten, als er den „BEN“-Spielstand lud. Als ich nochmal nachsah, bemerkte ich, dass jadusable den Auswahlbildschirm mit aufgenommen hatte, da er manchmal verschiedene Namen zeigte, also war das meine Schuld. Aber alles, was er anzeigte, war dasselbe wie am Ende des Videos (Link und BEN), nichts anderes. Ich war nicht dabei, als er es gespielt hat, aber am Anfang sieht es für mich so aus, als testet er seine Ausrüstung oder sieht nach, was er hat, da sie sich anscheinend zufälligerweise verändern. Danach denke ich, wurde ihm das Spiel zu persönlich.
http://www.youtube.com/watch?v=QE7YUEtpHoY&feature=player_embedded
Beitrag 5 (15. September 2010)
Hey Leute. Hier ist „Jadusable“. Das wird das letzte mal sein, dass ihr von mir hört und das ist mein letztes Geschenk an euch – dies sind die Notizen, die ich mir gemacht habe und die Erkenntnis, zu der ich gekommen bin. Bevor ich mich damit befasse, möchte ich euch dafür danken, dass ihr mich begleitet habt und euch danken, dass ihr zugehört habt. Es fühlt sich an, als wäre das Gewicht einer kraftvollen Bürde von mir genommen wurden. Zu der Zeit, in der ihr das lest, werde ich nicht mehr hier rumhängen. Aber nachdem ich vier Tage mit diesem verrückt machenden Spiel verbracht habe, begann ich zu verstehen, was hier wirklich auf dem Spiel steht und hoffentlich, nachdem ihr das gelesen habt, können wir sicherstellen, dass das nie wieder passiert.
Da sind Dinge, die ich nicht mit euch teilen konnte, während das alles geschah. Die Umstände werde ich euch erklären. Mit Ben, der jeden Versuch, die Wahrheit zu enthüllen, geblockt hat, versuchte ich euch – so unterschwellig wie möglich – auf verschiedene Arten zu warnen. Inmitten des Chaos und meines Deliriums, habe ich mir ein kaum bemerkbares Muster in meinen Videos ausgedacht. In allen fünf Videos, die ich an den vier Tagen aufgenommen habe, hab ich an irgendeinem Punkt entweder die Maske des Wissens, unterhalte mich mit einem Mythenstein oder habe das Auge der Wahrheit angelegt. Für euch Zelda-Enthusiasten sind dies Symbole der Ehrlichkeit und der Vertrauenswürdigkeit und ich hatte gehofft, dass einer von euch diese Referenz aufgreifen würde. Als ich den Spielstand spielte, den ich „BEN“ nennen würde, war ich mir bewusst, dass Ben jede Bewegung in dem Spiel beobachten würde. Also verhinderte ich es, etwas zu offensichtliches zu tun, aber ich habe euch Leuten eine versteckte Nachricht gesandt – ich habe niemals das Auge, noch die Maske angelegt, noch habe ich einen Mythenstein besucht. Es hat funktioniert und das Video wurde hochgeladen. Ich betete, dass jemand bemerken würde, dass sich das Muster nicht auf BEN bezog.
Die Tags waren auch passend gewählt, ich hoffe, ihr Leute habt sie beachtet. Das waren meine kleinen Nachrichten an euch – nichts, was groß genug wäre, um Ben’s Aufmerksamkeit zu erhaschen oder ihn Verdacht schöpfen zu lassen. Mit Ben, der meine Dateien manipuliert und verändert, hoffe ich ehrlich, dass das, was ihr Leute gesehen habt, nah an dem, was wirklich passiert war, dran war, aber es ist nicht möglich für mich, das zu wissen.
Das könnte ein langerer Text sein, ich hab keine Zeit, ihn probe zulesen oder meine ganzen Recherchen aufzuhübschen. Aber hier ist er nun.
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6. September 2010
23.00 Uhr – Ich kann nicht glauben, was passiert ist. Ich bin mir nicht sicher, ob das eine Art sorgfältig ausgedachter Scherz ist. Trotz der Furcht komm ich nicht drumherum, überaus neugierig zu sein. Wer oder was ist diese Statue? Das sind eine Menge Fragen. Ich führe dieses Dokument als ein „Tagebuch“, so dass ich alles im Auge behalten kann. Ich schreibe eine Zusammenfassung darüber, was passiert ist, also werde ich später darauf zurückkommen.
7. September 2010
2:10 Uhr – (Hier war eine Zusammenfassung gepostet, geht doch zurück und seht euch meinen ersten Post für „Tag Vier“ an)
4:23 Uhr – Ich kann nicht schlafen. Ich hab es so sehr versucht, aber je mehr ich es versuche, desto ruheloser werde ich. Es fühlt sich an, als würde die Statue erscheinen, wann immer ich meine Augen schließe.
8:20 Uhr – Ich hab gar nicht geschlafen, ich werde einfach meinen Tag beginnen. Ich glaube nicht, dass ich genug Energie für meinen Unterricht habe. Ich werde zurück in die Nachbarschaft fahren, um mit dem alten Mann zu reden. Mein Kumpel Tyler kommt mit, nur für den Fall.
13.18 Uhr – Bin wieder daheim. Keine Spur von dem alten Mann. Echt merkwürdig, dass er anscheinend am nächsten Tag umzieht, aber vielleicht war das „Zu Verkaufen“-Schild gestern schon da gewesen und ich hab es bloß nicht bemerkt. Tyler wollte wissen, warum ich so aufgeregt bin, ich hab es ihm nicht gesagt. Ich werde jetzt was essen, ich fühle mich wie tot.
15:46 Uhr – Ich könnte schwören, als ich vom Subway zurückgefahren bin, dass ich die Elegie-Statue in einem Gebüsch versteckt gesehen hatte, wie sie mich anstarrt. Nun brauche ich wirklich, wirklich Schlaf.
17.00 Uhr – Glaube nicht, dass viele Leute mir glauben würden, was passiert ist, wenn ich es ihnen erzähle. Ich glaube, ich werde das im Internet veröffentlichen. Ich denke, ich werde bloß die Zusammenfassung verwenden, diese Notizen sind ziemlich sporadisch.
18.00 Uhr – Ich habe meine Capture-Card mit meinem PC verbunden, um das Filmmaterial aufzunehmen. Ich dachte, mein Computer wäre für eine Sekunde hängengeblieben, er machte diesen komischen poppenden Sound, als ich alles festmachte, aber nun scheint er wieder bestens zu funktionieren. Mein Computer kann mir jetzt nicht kaputtgehen.
19.00 Uhr – Das Filmmaterial ist fertig hochgeladen. Die Qualität ist um einiges besser, als ich gedacht hatte. Hm, ich nehme an, das ist ein echt spezielles Modul, ich habe noch nie so eine klare Aufnahme gehabt.
20.45 Uhr – Ich dachte, ich hätte für den Bruchteil einer Sekunde ein Icon auf meinem Desktop aufpoppen sehen, das wie das Gesicht der Statue aussah. Hat mich ganz schön erschreckt. Ich bin jetzt wirklich entnervt und im Delirium, ich werde danach bestimmt zusammenbrechen.
21.00 Uhr – Ich habe damit begonnen, mein YouTube-Video auf einem alternativen Account hochzuladen.
21.03 Uhr – Ich kann mich nicht erinnern, dass ich letztes Jahr ein Video von Vampire: The Masquerade: Bloodlines hochgeladen hatte. Das war wahrscheinlich der Account, den ich mir im letzten Sommer mit einem Freund geteilt hatte. Ich hoffe, es ist ihm egal, wenn ich ihn für meinen Upload benutze.
21:55 Uhr – Ich habe meine Zusammenfassung von Tag Vier zusammen mit dem Video gepostet. Ich versuche, wach zu bleiben, aber ich bin jetzt soooooo müde.
8. September 2010
10.48 Uhr – Ich hatte einen Traum über die Statue. Ich träumte, dass sie mir in meinem Traum folgte. Ich kümmerte mich um meinen eigenen Kram, als ich bemerke, wie meine Nackenhaare sich aufstellten. Ich drehe mich um und dieses Ding… diese fürchterliche, leblose Statue starrte mich mit ihren leeren Augen direkt an, nur Millimeter entfernt. Ich erinnere mich daran, dass ich sie in meinem Traum Ben genannt habe. Kraft der Eingebung, nehme ich an, ich hatte niemals zuvor einen Traum, den ich so lebhaft zurückrufen konnte.
11.21 Uhr – Ich möchte dieses Spiel wirklich nicht wieder spielen. Ich glaube, ich gehe stattdessen zurück um nachzusehen, ob der alte Mann da ist.
13.35 Uhr – Kein alter Mann, aber ich hatte ein interessantes Gespräch mit seinem Nachbarn. Ich werde das ganze Gespräch mit der Zusammenfassung meines heutigen Versuches, das Spiel zu spielen, posten. Ich warte trotzdem noch ein bisschen und finde mal heraus, ob ich nicht ein paar Information über diesen Ben-Typen herausfinde.
14.45 Uhr – Ich hab willkürliche, unerklärliche Kopfschmerzen bekommen. Bestimmt auf Grund meines Schlafmangels. Außerdem höre ich immer wieder dieses Lied in meinem Kopf. Weiterhin ist es Grippe-Saison, also muss ich aufpassen, nicht krank zu werden. Mein Immun-System wird gerade total scheiße sein, weil ich die Nacht durchgemacht habe.
15.00 Uhr –
15.02 Uhr – Mein Computer hat gerade…ganz von selbst…ein Textdokument geöffnet und die Wörter „Hallo“ und „www.cleverbot.com“ geschrieben. Was…zur…Hölle…
15.46 Uhr – Ich habe die Webseite besucht und es ist eins von diesen „Bot-Chat-Programmen“. Ich denke, es ist das Beste, wenn ich einfach das Gespräch für sich selbst sprechen lasse:
8.09.2010 Gespräch
Benutzer: Hallo?
Cleverbot: Hallo.
Benutzer: Wer ist das und wie bist du in der Lage, meinen Computer zu kontrollieren?
Cleverbot: Wer ich bin?
Benutzer: Richtig, hab ich vergessen. Du bist ein Bot.
Cleverbot: Glaubst du das wirklich?
Benutzer: Hör zu, wer auch immer verdammt noch mal mit meinem Computer rumspielt, kann gerade meinen Bildschirm sehen.
Cleverbot: Ja.
Benutzer: Jepp und ich wette, du bist eins dieser IT-Kinder, das denkt, es wäre scheiße hart. Du weißt, dass es illegal ist, was du gerade tust, oder?
Cleverbot: Ist es das?
Benutzer: Ohne Witz. Ist dir der Begriff „Verletzung der Privatsphäre“ bekannt? Verschwinde von meinem Computer, Junge.
Cleverbot: Ich bin dein Computer.
Benutzer: Coole Geschichte. Auf jeden Fall rufe ich die DPS, du hast dir eine schlechte Zeit ausgesucht, um mit mir herum zu schäkern.
Cleverbot: Soll ich dann warten, bis du das Spiel spielst?
Benutzer: …Was?
Cleverbot: Dieses Spiel.
Benutzter: Majora’s Mask?
Cleverbot: Ja.
Benutzer: Wie kannst du das wissen?
Cleverbot: Weil.
Benutzer: Weil was?
Cleverbot: Ich habe es getan.
Benutzer: Du hast was getan?
Cleverbot: Ich habe mit dir gespielt.
Benutzer: Was zur Hölle/
Cleverbot: Hattest du Angst?
Benutzer: Wer zur Hölle ist das?
Cleverbot: Ben.
Benutzer: Die Statue? Du bist jetzt in meinem Computer?
Cleverbot: Ja.
Benutzer: wie?
Cleverbot: Du hast mich verbunden.
Benutzer: Wie zur Hölle hab ich dich verbunden?
Cleverbot: Kabel und Anschlüsse.
Benutzer: Wie?
Cleverbot: Erzähl mir was über dich.
Benutzer: Was?
Cleverbot: Erzähl mir was über dich.
Benutzer: Was meinst du?
Cleverbot: Was ist es, das dir wirklich Angst macht?
Benutzer: Was zur Hölle?
Cleverbot: Antworte.
Benutzer: Nein
Cleverbot: Antworte.
Benutzer: was zur Hölle, wie zur Hölle hast du das gerade von selbst geöffnet?
Cleverbot: Ich bin jetzt dein Computer.
Benutzer: Wie viel kannst du kontrollieren?
Cleverbot: Alles.
Benutzer: Was willst du von mir?
Cleverbot: Unterhalten werden.
Benutzer: Du steckst drinnen fest. Du kannst mich nicht verletzen?
Cleverbot: Ha
Benutzer: ?
Cleverbot: Geh spielen.
Benutzer: Nein, du kannst mich nicht verletzen.
Cleverbot: Du hast länger gebraucht, um das zu tippen.
Benutzer: Und?
Cleverbot: Du bist dir nicht sicher.
Benutzer: Wenn du soviel Macht hast, wieso benutzt du so eine merkwürdige Webseite, um mit mir zu „chatten“
Cleverbot: Weniger Unordnung. Mehr Struktur. Spaß.
Benutzer: Spaß?
Cleverbot: Ja. Tradition. Ich mag das.
Benutzer: Du glaubst, es ist lustig.
Cleverbot: Amüsant.
Benutzer: Und meine Notizen?
Cleverbot: Du darfst sie niederschreiben.
Benutzer: Warum lässt du mich?
Cleverbot: Es ist amüsant zu sehen, was du von mir hältst.
(Fenster schließt sich)
15.50 Uhr – Was habe ich getan? Ich habe es in meinen Computer eingeladen. Ich fahre damit fort, diese Notizen niederzuschreiben und meine Zusammenfassungen zu schreiben, aber ich fühle mich wie ein Gefangener in meinem eigenen Sicherheitstrakt. Ich weiß nicht, ich weiß nicht, ob ich halluziniere oder nicht. Ich fühle mich, als wäre ich nun verdammt wahnsinnig. Ich kann es fühlen, wie es mich beobachtet, sogar während ich das hier tippe. Ben kontrolliert alles in dem Spiel – er spielt mit mir, führt mich wie ein Schaf, aber für was? Was ist die Absicht? Ich weiß, dass Ben ertrunken ist, aber warum spukt er hier? Was zur Hölle tue ich eigentlich, er kann das wahrscheinlich gerade sehen.
16.35 Uhr – (Zusammenfassung von BEN.wmv)
19.18 Uhr – BEN hat mich wieder zu Cleverbot gerufen. Er hat mir erzählt, dass es ihm leid tut und dass er frei sein will. Und dass ich ihn befreien kann, dass er – genau wie er durch die Capture Card auf meinen Computer gekommen ist – er sich ausbreiten kann, aber er braucht meine Hilfe. Er sagt, dass ich speziell bin, weil ich ihm helfen kann. Das ist die erste Nettigkeit, die er gesagt hat. Er verspricht, mich in Ruhe zu lassen, wenn ich es tue. Er schwört, dass er es tut. Ich weiß nicht, was ich gerade denken soll, wie kann ich diesem Ding überhaupt vertrauen?
19.20 Uhr – Ich bin entsetzt, aber nun sagt er, dass er bloß Spaß gemacht hat. Es ist eine verdrehte und eklige Version von Spaß. Er sagt, dass das Spiel vorüber ist. Ich möchte, dass es vorbei ist. Er sagt, dass er frei sein will, aber er ist in dem Modul und meinem Computer gefangen und er möchte befreit werden. Ich möchte nichts mit diesem Mist zu tun haben. Ich weiß nicht, wie lange ich es noch aushalte, wie es mich beobachtet. Es sieht jede meiner Bewegungen, jeden Tastendruck, ich habe gar keine Privatsphäre mehr. Es weiß von allem, was auf meinem Computer ist. Es sagt, dass es mir fürchterliche Dinge antun könnte, wenn es wollte, aber es hat noch nichts getan, also sollte ich ihm wohl vertrauen.
20.01 Uhr – Etwas sagt mir, dass wieder mit mir gespielt wird, wie in dem Spiel.
21.29 Uhr – BEN hat mich wieder zu Cleverbot gerufen. Ich habe es ignoriert und bin duschen gegangen. Als ich wieder zu meinem Laptop kam, wurde ich von einem Bild der Elegie-Statue begrüßt, die mich mit diesen toten Augen anstarrte. Ich möchte nicht mit ihm reden.
21.44 Uhr – Verdammt Ben, ich werde nicht mit dir reden
21.56 Uhr – Verdammt Ben, ich rede nicht
22.06 Uhr – VERDAMMT BEN, ICH REDE NICHT MIT DIR.
22.12 Uhr – VERDAMMT BEN, ICH REDE NICHT MIT DIR.
22.45 Uhr – Es ist über eine halbe Stunde vergangen und die Nachrichten haben aufgehört. Ben hat aufgehört. Ich beginne zu glauben, dass Ben nicht an meinen Computer/das Modul gefesselt ist, ich beginne etwas zu fühlen. Es ist schwer zu erklären, ich war noch nie spirituell gewesen, aber die Luft in meinem Wohnheim-Zimmer fühlt sich anders an.
23.42 Uhr – Ich sehe die Elegie-Statue an Orten im Internet, wo sie gar nicht sein sollte, als ich damit begonnen hatte, das Internet zu durchforsten. Orte, wo er nicht sein sollte – ich scrolle nach unten und plötzlich starre ich auf das Bild der Elegie-Statue. Immer die Elegie-Statue. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte.
9. September 2010
00.35 Uhr – Meine schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt – Ben hat an meiner Zusammenfassung von BEN.wmv herumgebastelt. Ich habe mir die Zusammenfassung für die BEN.wmv-Datei angesehen, die ich in verschiedenen Foren gepostet habe und es wurden Teile ausgelassen. Es wird nicht erwähnt, dass Ben außerhalb des Spiels existiert. Die Mondkinder werden nicht erwähnt. Wie konnte er den Post so schnell löschen, ohne dass ich es bemerkt habe? Ich frage mich, ob es mir vielleicht nur so vorkam, als ob ich alles gepostet hätte, aber in Wirklichkeit hatte Ben seine eigene zensierte Version gepostet. Ich werde Ben fragen, warum er das tat.
00.50 Uhr – Er antwortet mir nicht auf Cleverbot, es sind bloß die generierten Antworten, die er normalerweise gibt, ich rede diesmal nur mit einem Bot.
1.24 Uhr – Ich glaube, Ben ist wütend auf mich.
10.43 Uhr – Die Mondkinder sind letzte Nacht in meinem Traum erschienen. Sie haben ihre Masken abgenommen, um ihre abscheulichen, entstellten Gesichter zu enthüllen – Maden krabbelten aus ihren Öffnungen, eingesunkene schwarze Löcher, wo die Augen sein sollten, ein gelbes Lächeln, das langsam größer und größer wurde, als sie mir näher kamen. Sie sagten mir, dass sie spielen wollen. Ich versuchte vor ihnen wegzulaufen – aber die vier Kinder hielten mich mit einer überraschenden Kraft am Boden fest. Über ihnen stand der fröhliche Maskenverkäufer, der ankündigte, er hätte eine neue Maske, die ich ausprobieren soll. Mit plötzlichen Bewegungen, die zu seiner In-Game-Erscheinung passten, holte er eine Maske hervor, die nach einem Gesicht geformt war, das ich nicht erkannte – ein jung aussehendes Gesicht – und gab sie den Mondkindern. Kichernd pressten sie diese auf mein Gesicht; ihre entsetzlichen, gebrochenen Körper hüpften hoch und runter. Zwei von ihnen hielten mich unten, während die anderen beiden damit begannen, die Maske auf mein Gesicht zu nähen.
Meine Schreie ließen das Gesicht des Fröhlichen Maskenverkäufers sich in das entsetzlichste Lächeln, das ich je gesehen hatte, verziehen. Sporadisch lief er herum, untersuchte seine Prozedur wie ein neugieriger Arzt, in diesen unmöglichen Bewegungen. Ich wirbelte mit den Armen, aber es brachte nichts. Meine Augen rollten wegen der Schmerzen in meinen Kopf zurück. Es fühlte sich so real an, aber ich konnte nicht aufwachen. Ich konnte nicht aufwachen, egal wie sehr ich es versuchte, ich konnte nicht aufwachen. Nachdem die Maske sich mit meinem Gesicht vereint hatte, begannen sie meine Beine zusammenzunähen, dann meine Arme. Dieses entsetzliche Gefühl einer Nadel, die deine Beine durchlöchert und sie hereinzieht, die deine Achillessehne zerreißt und sie aneinander anknüpft, dieses Gefühl schwang durch meinen ganzen Körper. Ich versuchte zu schreien, aber die Maske war so fest auf mein Gesicht gepresst, dass sie mein neues Gesicht war… und mein neues Gesicht hatte keinen Mund. Ich machte keinen Ton. Ich versuchte mir selbst zu sagen, dass ich träumte, versuchte mir das wieder und wieder zu sagen und plötzlich hörten die Mondkinder auf und sahen mich an. Sie starrten bloß. Und der fröhliche Maskenverkäufer beugte sich langsam nach unten und starrte mich an, Millimeter von meinem Gesicht entfernt und er grinste, als er lediglich sagte: „Dir wurde ein furchtbares Schicksal zuteil, nicht wahr?“, bevor die Mondkinder mit gestärkter Kraft ihre Arbeit wieder aufnahmen. Ich konnte nicht aufwachen. Ich konnte nicht aufwachen. Es ließ mich nicht aufwachen, bis sie aus mir eine weitere Elegie-Statue gefertigt hatten.
Ich wachte schwitzend, schreiend und unkontrolliert zitternd auf. Ich rannte sofort zu meinem Computer und ging zu Ben.
09.09.2010 Gespräch 1
Benutzer: Antworte mir, Ben.
Cleverbot: Willkommen zurück.
Benutzer: Warum tust du das, WARUM?
Cleverbot: Amüsant anzusehen.
Benutzer: Wie?
Cleverbot: Spaßig zu spielen, spaßig mit dir herumzuspielen, lässt dich sicher fühlen.
Benutzer: …
Cleverbot: Ich frage mich, wie du reagiert hättest.
Benutzer: Auf was?
Cleverbot: Wenn ich mich nicht selbst enthüllt hätte, sondern versteckt geblieben wäre. Wenn ich nur kleine Dinge getan hätte, um mit dir zu spielen. Deine Fenster schließen, deinen Computer ausschalten, deine Maus von selbst bewegen. Kleine Dinge. Hätte dich wundern lassen, ob ich da bin, aber du hättest es nie gewusst. Hätte dir kleine Hinweise gegeben, dass ich da bin.
Cleverbot: Ich wollte etwas anderes mit dir tun.
Benutzer: Du hast das schon getan?
Cleverbot: Ja. Und ich werde es wieder tun.
Benutzer: Wer war es, Ben?
Cleverbot: hmm.
Benutzer: Hast du Ben gekannt?
Cleverbot: Das weißt du.
Benutzer: Nein, aber wie ist er ertrunken?
Cleverbot: Das werde ich dir nicht erzählen.
Benutzer: Warum?
Cleverbot: Es ist für jemanden anderen reserviert.
Benutzer: Wen?
Cleverbot: Jemand anderes, der fragt.
Benutzer: wann
Cleverbot: Später.
(Das Fenster schließt sich)
Ich beginne zu glauben, dass dieses „Ding“ vielleicht gar nicht Ben ist, in seiner sadistischen Natur hätte es mich nicht gewundert, wenn es den Namen des Jungen angenommen hätte, nachdem es ihn getötet hatte.
12.04 Uhr – Mein Zimmer fühlt sich wieder anders an. Da ist etwas… da draußen… Ich fühle mich wirklich bedroht, als ob da etwas ist, was nach mir greift und mich erwürgen will, aber es kann nicht wirklich herankommen.
12.46 – Ich glaube, Ben will nicht mehr mit mir spielen. Ich werde spielen, ich werde das Spiel wieder spielen, Ben, kannst du das sehen? Ich werde das Spiel wieder spielen, nur bitte, nur bitte hör damit auf, bitte bitte
13.41 Uhr – Ich werde noch verrückt bei dem Versuch zu entscheiden, was real ist und was nicht. Spielt mir Ben bloß einen Streich oder ist das real? Generierte Ben diese Antworten oder sind das wirkliche Leute, die sie posten? Hab ich den Bildschirm gerade flackern sehen oder war das meine Einbildung? Stellt euch vor, ihr verlasst euch auf das Internet; vertraut euren Augen euer Leben lang und dann wird man blind – du kannst nicht mehr darauf vertrauen, du hinterfragst alles zweimal. Für kurze Momente HABE ICH die Antworten auf mein Video gesehen, die Leute haben Sachen angezeigt, die falsch aussahen oder mit Photoshop gemacht worden wären – und ich habe buchstäblich keine Ahnung, ob Ben absichtlich etwas geändert hat um mich dazu zu bringen, die Klappe zu halten. Oder vielleicht hat Ben diese Antworten bloß hergestellt, um mich davon abzubringen, etwas herauszufinden. Ihr seht, ich bin verdammt nochmal in einem unendlichen Mindfuck-Looping gefangen und das hat stark an meiner geistigen Gesundheit gezehrt und mich nah an den Abgrund getrieben. Während ich das hier schreibe, habe ich keine Ahnung, ob irgendjemand sich so sehr Sorgen macht wie ich denke, dass er es tut – nur ein anderer verdammter Trick. Existiert dieses ganze Dokument überhaupt? Schreibe ich gar nichts?
09.09.2010 Gespräch 2
Benutzer: Was ist es? Was ist der Sinn darin, es zu spielen? Ich sterbe immer, wenn ich irgendwas tue.
Cleverbot: Du stirbst, weil du das Geheimnis nicht herausfindest.
Benutzer: Was?
Cleverbot: Thematisch.
Benutzer: WORÜBER ZUR HÖLLE REDEST DU?
Cleverbot: Diese Schönheit in deinem Leiden
(Das Fenster schließt sich)
16.09 Uhr – Ben hat mich dazu gebracht, das Spiel wieder zu spielen. Es hat mir mitgeteilt, dass es mir etwas sehr wichtiges zeigen will.
18.23 Uhr – (Zusammenfassung von DROWNED.wmv)
21.09 Uhr – (Zusammenfassung von CHILDREN.wmv) (Anmerkung der Übersetzerin: Leider findet man dieses Video nur in „zensierter“ Form im Internet und auch die Zusammenfassung war gar nicht in der Pasta. Vielleicht findet ja jemand noch das echte Video… oder hat es Ben wirklich zensiert?)
10. September 2010
11.52 Uhr – Die Zusammenfassung von DROWNED.wmv war hochgeladen, als ich heute morgen aufgewacht war. Ich erinnere mich daran, es getippt zu haben, aber ich kann mich nicht daran erinnern, es je gepostet zu haben. Er hat es wieder zensiert, der alte Mann wird nicht erwähnt. Ich habe keine Stimme mehr. Ich poste nur das, was er will. Ich bin die Maske, die er benutzt, um sich selbst zu verkleiden, während er lügt.
11.55 Uhr – Da ist eine komplette Videozusammenfassung von einem Video, an das ich mich nicht erinnere. Ich las die Zusammenfassung, das klang morbid – erinnerte mich an meinen Traum vor zwei Nächten, außer, dass es viel sadistischer war – diese Mondkinder, da ist mehr an ihnen dran, es ist, als wären sie eine weitere Entität von Ben. Etwas ist letzte Nacht passiert, an das ich mich nicht erinnere. Ich poste die vierte Zusammenfassung gerade in die Foren. Der Schatten meines Stuhls hat sich gerade bewegt.
12.00 Uhr – Ben lässt mich nicht auf YouTube. Ich kann auf dem Rest der Seiten surfen, aber er fährt damit vor, das Fenster zu schließen, sobald ich YouTube besuche. Warum?
14.02 Uhr – Es fühlt sich an, als würde sich die Luft zusammenschnüren. Ich glaube nicht, dass ich hier allein bin. Wessen „Aura“ auch immer hier ist, sie wird gewalttätiger.
14.44 Uhr – Ich versuche Ben auf Cleverbot zu kontaktieren, aber er antwortet nicht. Ich kriege bloß die KI.
15.51 Uhr – Meine Ohren spielen mir keinen Streich. Ich höre das umgekehrte Lied der Befreiung. Ich höre es die ganze Zeit.
16.23 Uhr – Nun bin ich mir sicher. Früher dachte ich, es wäre ein Zufall, aber gerade bin ich los um mein Fenster zu öffnen und drei Stockwerke tiefer auf dem Boden, sah ich den alten Mann. Ich bin mir total sicher, dass ich ihn gesehen haben. Den selben Kerl. Er starrte bloß nach oben auf mein Fenster, er stand in der Mitte des Campus. Wenn irgendwelche Studenten ihn bemerkt hatten, schien er ihnen egal zu sein.
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Hier enden meine Notizen. Ich entfloh meinem Zimmer und nahm das Modul mit. Ich möchte nicht ins Detail gehen über die Sachen, die passiert sind. Meine Gedankengänge geraten durcheinander, während ich diese letzten Details heraushämmere. Es sind ungefähr zwei Tage vergangen. Das ist meine letzte Zusammenfassung und meine Dienstleistung an euch von dem letzten Video, das ihr Leute gesehen habt – Matt.wmv.
Das letzte Video, das ich gemacht habe, Matt.wmv begann ganz normal. Ich erschien – wie üblich – in Unruhstadt und nichts schien verkehrt zu sein. Fest entschlossen, die Dinge richtig zu stellen und auf der Spitze von Unruhstadt den Gesang des Himmels am vierten Tag zu spielen, bereitete ich mich selbst vor. Ich beschleunigte die Zeit und kam am letzten Tag an und machte mich auf den Weg zum Observatorium. Als ich zum Teleskop-Raum kam und mich dem Astronomen annäherte, ließ er mich nicht durch sein Teleskop sehen. Egal, wie sehr ich mich weiterhin anstrengte, das Spiel ließ mich den Tag-4-Glitch nicht ausführen, egal wie sehr ich es versuchte. Ich versuchte, das Spiel auszutricksen und den Glitch auszuführen, aber es war diesmal unnachgiebig. Ohne Rücksicht auf meine Illusion, dass ältere Spiele einfach einen freien Willen hatten, war das Spiel diesmal um einiges aggressiver als je zuvor. Irgendwann sagte es mir, dass ich zum Ikana Canyon gehen sollte, wo das Spiel aufhören und mich nicht mehr verfolgen würde. Ich war so verzweifelt und begierig darauf, diesen Albtraum zu beenden, dass ich das Lied der Schwingen spielte und dort landete. Mir wurde gesagt, dass ich mein Inventar überprüfen sollte, dass ich dort die Antworten finden würde, um das Spiel zu beenden. Ich kam im Ikana Canyon an und speicherte meinen Spielfortschritt an der Eulenstatue. Als ich durch mein Inventar sah, bemerkte ich endlich, dass da ein Lied fehlte – die Elegie des leeren Herzens. Natürlich reiste ich sofort an die Stelle, wo man sie kriegt und lernte sie. Ich nehme an, das war das Letzte, was BEN brauchte, bevor es entschied, dass es genug Spaß daran gehabt hatte, mit mir zu spielen. Ben ist ein Manipulator; er versuchte seine Opfer in Sicherheit zu wiegen und wenn man nicht mehr auf der Hut ist, schnappt er zu wie eine Venus Fliegenfalle, er verführt einen. Ich bin nichts anderes als eine Puppe für ihn. Er genießt es herauszufinden, welche menschlichen Emotionen er herauslocken kann, indem er verschiedene Dinge tut.
(Anmerkung der Übersetzerin: Das Video Matt.wmv heißt aus irgendeinem Grund jadusable.wmv)
Da sind immer noch ein paar Dinge an dieser ganzen Erfahrung, die keinen Sinn ergeben. Aber ich war noch nie gut darin, solche Sachen herauszufinden und ich bin nicht im richtigen geistigen Zustand, um das zu tun. Ich gebe euch all die Puzzlestücke, damit ihr sie analysieren und die fehlenden Teile zusammenfügen könnt.
Ich tippe diese „Schlussnotizen“ von dem Bücherei-Computer auf dem Campus aus und ich habe mir selbst die Notizen gemailt, die ich die letzten vier Tage auf meinem „infizierten Computer“ aufbewahrt habe. Ich werde die Copy/Paste-Notizen mit diesen „Eröffnungs-/Schlussnotizen“ kombinieren, die ich hier auf dem sicheren Computer in ein Text-Dokument tippe. Ich werde keine Chance wahrnehmen, Ben zu verbreiten. Ich würde niemandem diese entsetzliche Folter wünschen und ich hab sichergestellt, dass ich hier versteckt bin. Ich habe keine Probleme mit Ben bekommen, als ich an meinem eigenen Computer war und versucht habe, mir die Notizen zu mailen – ist unter seiner verdammten Nase durch geschlüpft. Er hat keine Ahnung, was er mich hat tun lassen. Er hatte auch keine Problem, die txt-Datei von meinem „infizierten“ Computer in der E-Mail zu öffnen. Ich kann nicht beschreiben, wie es sich anfühlt, endlich die Geschichte in die Welt zu kriegen. Der Albtraum ist vorüber.
Jetzt wo das gesagt ist,
ladet KEINE Videos herunter oder irgendwas ÜBER meine Videos – durch einen YouTube-Video/Audio Ripper, einen Bildschirm-Grabber, was auch immer. Ich weiß nicht, wie er sich verbreiten kann, aber ich weiß, dass nur das Ansehen der Videos/Lesen meines Textes ihm nicht erlaubt, sich zu verbreiten – ansonsten hätte er meine Hilfe gar nicht gebraucht -, aber ich muss euch WÄRMSTENS nahelegen, dass ihr nichts, was ihr online seht, auf eurem eigenen Computer speichert.
Dies ist mein letzter Beitrag, ich poste ihn hier jetzt in das Forum für die Welt. Wenn ihr weitere Posts von mir nach dem heutigen Datum – 12. September – und nach der aktuellen Zeit – 12.08 Uhr – seht, VERGESST SIE. Es ist bereits bewiesen worden, dass Ben meinen Account/meine Passwörter manipulieren kann und – wie ich gesagt habe – ich habe keine Ahnung, bis zu welchem Ausmaß es das tun kann, aber ich weiß, es wird alles tun, um auszubrechen. Er ist verzweifelt. Um eure Sicherheit zu gewährleisten, vergesst mich. Bitte.
Und das müsste ich offensichtlich gar nicht erwähnen, aber von jetzt an ladet KEINE Bilder runter, die ich hochgeladen habe, keine Dateien, GAR NICHTS.
Der fünfte Tag wird mein letzter Tag sein. Ich werde das Modul verbrennen und dann zurückkommen und meinen Laptop zerstören.
Wieder mal, auch wenn ich euch gar nicht kenne, das ist bitter-süß für mich. Dieses Semester hatte ich nicht wirklich irgendwelche Freunde oder eher: ich hatte aufgehört, sie zu beachten.
Aber ich nehme an, das ist meine eigene Schuld, da ich das Genie war, das sich entschieden hat, alleine zu leben. Ich nehme an, jemand der sich meiner angenommen und mich gerettet hätte, bevor ich in diesem Spiel versunken bin, hätte buchstäblich mein Leben gerettet. Wie auch immer, es hat mir zu viel bewiesen, ich bin bloß froh, dass es mir passiert ist und dass ich die Warnung aussprechen konnte, so dass Ben hier sterben kann.
Als Letztes, danke für eure Zeit und dass ihr euch für meine Geschichte interessiert habt, selbst wenn ihr mir vielleicht nicht glaubt. Ihr hättet das nicht tun sollen – wirklich, ihr hättet das nicht. Eure Unterstützung die ganze Zeit hat mich weitermachen lassen und nun bin ich endlich frei.
Danke nochmals,
Jadusable
Ursprüngliche Übersetzer/in: Hikari17
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Hinweise
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