Als ich das erste Mal an einer Séance teilnahm, war es weniger das Klopfen an der wand als die Atmosphäre, die mich überrascht hat: leise Stimmen, gedämpftes Licht und diese ganz eigene Mischung aus Hoffnung, Skepsis und Verletzlichkeit.Schnell wurde mir klar, dass es nicht nur um mögliche übernatürliche Erfahrungen geht, sondern vor allem um Menschen – ihre Gefühle, Erwartungen und Grenzen. Genau deshalb frage ich mich heute: Gibt es eigentlich Regeln oder Richtlinien für ethisch verantwortungsvolle Séancen?
In diesem Artikel teile ich aus eigener Erfahrung und recherche, worauf es ankommt, wenn Séancen respektvoll und verantwortungsbewusst gestaltet werden sollen. Ich spreche über grundlegende prinzipien wie Einverständnis, Transparenz, Schutz vor ausbeutung, emotionalen Beistand und wie man mit Zweifeln und möglichen Täuschungen umgeht. Keine esoterische Dogmatik, sondern praktische Hinweise und ethische Überlegungen, die sowohl für Leiterinnen und Leiter als auch für Teilnehmerinnen und Teilnehmer relevant sind.
Wenn du dich für das thema interessierst - ob aus Neugier, beruflich oder weil du jemanden begleiten willst – dann nehme ich dich mit durch die wichtigsten Regeln, Fallstricke und Empfehlungen. Am Ende sollst du klarer wissen, wie man eine Séance menschlich und verantwortungsvoll angeht.
Wie ich informierte Einwilligung sicherstelle und wie du das klar kommunizierst
Ich fange jedes Treffen damit an, dass alle Beteiligten genau wissen, worauf sie sich einlassen – keine geheimen Rituale, keine Überraschungen. **Transparenz** ist für mich kein lippenbekenntnis, sondern der erste praktische Schritt: Zweck, Methoden, mögliche Erfahrungen und Grenzen werden klar benannt.
Vorab bekommen Teilnehmer von mir ein Informationsblatt, das ich per E‑Mail verschicke und auch auf Anfrage in Papierform gebe. Darauf stehen Ablauf, Dauer, Kosten, mögliche emotionale Reaktionen und Hinweise zu gesundheitlichen Ausschlüssen. So kannst du in ruhe entscheiden, bevor du ja oder nein sagst.
Ich verwende ein kurzes digitales Einwilligungsformular, das die wichtigsten Punkte zusammenfasst.Es ist eine Mischung aus Checkboxen (für klare Zustimmungen) und einer freien Textzeile, in der du Bedenken oder persönliche Grenzen eintragen kannst. Signiert wird es online oder vor Ort.
Wichtig sind für mich immer diese Kernpunkte – ich frage sie offen ab:
- Zweck der Sitzung und erwartete Formate
- Freiwilligkeit und Möglichkeit, jederzeit auszusteigen
- Umgang mit Aufnahmen (Audio/Video/Fotos)
- Vertraulichkeit und Veröffentlichung
- Kontakt mit Dritten – was geteilt wird und wie
Am Beginn jeder Séance lese ich eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte vor und fordere eine verbale Bestätigung. Diese Praxis hilft besonders, wenn jemand das Informationsblatt nicht vollständig gelesen hat – bei Unklarheiten stoppe ich und erkläre erneut.
Ich arbeite immer mit einem Safe‑Word oder Signal, das jede Person einsetzen kann, wenn sie nicht mehr teilnehmen möchte. Das gibt Kontrolle zurück: ein kurzes Wort genügt,und ich stoppe das session‑Protokoll sofort.
Bei Minderjährigen oder Menschen mit psychischen Vorerkrankungen verlange ich eine schriftliche Erlaubnis der Sorgeberechtigten bzw. eine ärztliche Freigabe. Das schützt alle Beteiligten und ist für mich nicht verhandelbar.
Aufnahmen passieren nur mit ausdrücklicher Zustimmung. Ich frage, wofür Aufnahmen verwendet werden sollen (z. B. private Dokumentation vs. Veröffentlichung). Wenn du widersprichst, werden keinerlei Medien gemacht oder vorhandenes Material gelöscht.
| kurzversion für Teilnehmer | Langversion für Veranstalter |
|---|---|
| Worum geht’s? Ablauf in 3 Sätzen. | Detaillierte Prozedur, Risiken, Notfallplan. |
| Ich kann jederzeit abbrechen. | Dokumentation: Speicherung & Löschfristen. |
| Keine Aufnahmen ohne Erlaubnis. | Formulare: Zustimmung vs. Widerruf, Signaturen. |
Falls du deine Zustimmung nachträglich widerrufen willst, erkläre ich klar die Schritte: schriftliche Mitteilung reicht, ich lösche Aufnahmen innerhalb einer vereinbarten Frist und bestätigen dir die Löschung schriftlich.
Vertraulichkeit ist mir heilig. Ich teile keine Namen oder sensible Details außerhalb des Raumes ohne explizite Genehmigung – und poste niemals unveränderte Inhalte in sozialen Medien,es sei denn,du hast ausdrücklich zugestimmt.
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Ich achte auf einfache, verständliche sprache und vermeide mystische Fachbegriffe in der Vorabinfo. Große Punkte hebe ich in Fettschrift hervor, damit die wichtigsten Informationen sofort sichtbar sind – das hilft Menschen, die schnell scannen.
Wenn jemand unsicher ist, nutze ich Beispiel‑Formulierungen, die du übernehmen oder anpassen kannst. Zum Beispiel: „Ich möchte nur zuhören“, oder „Bitte keine persönlichen Fragen zu meiner Familie“. So bleiben Grenzen klar.
Mein Anmeldeprozess ist simpel: Ausgefülltes Formular, kurze E‑Mail‑Bestätigung mit den wichtigsten Punkten und ein Erinnerungstext 24 Stunden vorher. So erhältst du alle Informationen in mehreren Formaten.
Ich bilde mein Team regelmäßig zu Einwilligungspraktiken aus: Rollenspiele, Checklisten vor Sessions und stichprobenartige Reviews nach Veranstaltungen. Verantwortung ist kein Ein‑Personen‑Job.
Wenn du etwas direkt umsetzen möchtest: Gib Leuten Zeit zum Lesen, biete Kurzversionen und Detailversionen an, frag aktiv nach Verständnis und mache Rückzugsmöglichkeiten sichtbar. So schaffst du eine Atmosphäre, in der Teilnehmen wirklich freiwillig bleibt.
Fragen & Antworten
gibt es Regeln oder Richtlinien für ethisch verantwortungsvolle Séancen?
Wie stelle ich sicher, dass alle Teilnehmenden einer Séance wirklich informiert zustimmen?
Aus meiner Erfahrung ist Transparenz das A und O: Ich bereite vorab ein kurzes Informationsblatt vor, in dem Zweck, Ablauf, mögliche emotionale Reaktionen und das Recht, die Séance jederzeit zu verlassen, klar stehen. Du solltest vorab gefragt werden, ob du Foto- oder Audioaufnahmen erlaubst, ob du minderjährig bist oder psychisch belastbare Unterstützung brauchst. Ich lasse mir die Zustimmung schriftlich oder per E‑Mail bestätigen, damit später keine Missverständnisse entstehen.
Sollten Menschen in akuter Trauer, mit schweren psychischen Erkrankungen oder Minderjährige teilnehmen?
Ich lade solche Personen nur sehr zurückhaltend ein. Bei akuter Trauer oder bekannten psychischen Erkrankungen empfehle ich, dass die betroffene Person zuerst mit einer Fachperson (Arzt/Therapeut) spricht; manchmal ist eine Séance kontraindiziert. Minderjährige dürfen nur mit schriftlicher Einwilligung der Sorgeberechtigten teilnehmen und es sollte immer eine fachkundige begleitperson anwesend sein. Aus ethischen Gründen verweise ich bei Bedarf an geeignete Profis.
Welche verhaltensregeln gelten während der Séance, um Sicherheit zu gewährleisten?
In meiner Praxis werden klare Regeln vor Beginn besprochen: kein Konsum von Alkohol oder Drogen, keine körperlichen Übergriffe, respektvoller Umgang, und niemand wird zur Teilnahme gezwungen.Ich sorge für einen sicheren Raum, benenne einen verantwortlichen kontakt, lege einen klaren Zeitrahmen fest und habe einen Notfallplan (z. B. Telefonnummer für medizinische Hilfe oder Krisendienste).
Wie gehe ich mit Aussagen über Heilung oder „Beweisen“ für das Jenseits um?
Ich mache niemals Heilungsversprechen und warne vor falscher Sicherheit. Aus meiner Erfahrung können Botschaften trostreich sein, aber sie sind nie ein Ersatz für medizinische oder psychotherapeutische Behandlung. Ich formuliere Ergebnisse vorsichtig und vermeide absolute Zusicherungen,damit niemand falsche Hoffnungen entwickelt oder Entscheidungen nur aufgrund einer Séance trifft.
Wie schütze ich die Privatsphäre und persönlichen Daten der Teilnehmenden?
Ich erläutere vorab, ob und wie Daten gespeichert werden. Persönliche Informationen und Inhalte der Séance werden vertraulich behandelt und nicht ohne ausdrückliche einwilligung weitergegeben. aufnahmen mache ich nur mit ausdrücklicher Zustimmung aller Beteiligten. Wenn ich Berichte oder Beispiele anonymisiere, entferne ich alle identifizierenden Details.
Welche Gebühren- und Honorarregeln sollten gelten, damit nichts ausgenutzt wird?
Transparenz ist mir wichtig: Ich nenne Preis, Dauer und Stornobedingungen offen im Vorfeld. Wenn Gebühren erhoben werden, erkläre ich, wofür sie stehen (Raummiete, Vorbereitung etc.). Ich vermeide aus meiner Sicht ausbeuterische Praxis – bei Bedürftigkeit biete ich im Rahmen meiner Möglichkeiten rabatte oder Zahlungsmodelle an. Wir sind ein reines Beratungsportal und verkaufen selbst keine Produkte; darauf weise ich ausdrücklich hin.
Wie handle ich, wenn während der Séance jemand stark traumatisiert reagiert oder die Gruppe in Streit gerät?
Ich stoppe die Sitzung sofort, wenn es eskaliert oder jemand in Panik gerät. mein erster Schritt ist Deeskalation und Stabilisierung: ruhige Stimme, Erdungsübungen, Raum geben.Danach biete ich Nachbereitung an und verweise bei Bedarf an psychosoziale notdienste. In meiner Praxis gibt es immer einen plan für externe Hilfe (z. B. Telefonnummern von Krisendiensten).
Welche Qualifikationen oder Erfahrungen sollte die leitende person haben?
Ich achte darauf, dass die Leitung über Erfahrung in Gruppenführung, Trauma‑Sensibilität und klaren ethischen Richtlinien verfügt. Formale Zertifikate sind unterschiedlich, wichtiger sind für mich Supervision, Fortbildungen und persönliche Integrität. Die Leitung sollte offen über ihre Ausbildung sprechen und keine falschen Titel vorschieben.
Darf ich erhaltene Botschaften veröffentlichen oder für Werbung nutzen?
Aus meiner Ethik heraus veröffentliche oder verwende ich Botschaften nur mit ausdrücklicher Einwilligung der betroffenen Personen. Botschaften, die von Verstorbenen stammen sollen, behandle ich besonders sensibel: Sie sind nicht für kommerzielle Verwertung gedacht. Ich rate dir, vorher schriftliche Zustimmungen einzuholen und die Wünsche der Angehörigen zu respektieren.
Hinweis: Wir sind ein reines Beratungsportal und verkaufen keine eigenen Produkte. Wenn du möchtest, kann ich dir Checklisten oder Formulierungsvorschläge für Einverständniserklärungen und Verhaltensregeln zuschicken.
Fazit
Abschließend: Aus meiner Erfahrung gibt es keine einheitliche Checkliste, die jede Séance automatisch ethisch macht – aber es gibt klare Prinzipien, an denen du dich orientieren kannst. Wenn du verantwortungsbewusst handelst, bedeutet das für mich vor allem: klare Einwilligung aller Beteiligten, ehrliche Kommunikation über Absichten und Grenzen, Schutz der psychischen Gesundheit und kein finanzielles oder emotionales Ausnutzen. Respekt vor kulturellem Kontext und persönliche Integrität sollten immer Vorrang haben.
Ich habe gelernt, dass Transparenz und Demut oft mehr bewirken als jede mächtig wirkende Technik. Frag nach,dokumentiere,setze klare Regeln und halte dich im Zweifel an Fachpersonen (z. B. Therapeut*innen), wenn jemand verletzlich wirkt.Grenzen zu setzen - und sie zu respektieren – ist kein Stilmittel, sondern Kern ethischer Praxis.
Wenn du selbst Séancen in erwägung ziehst oder leitest: überlege dir vorher, welche Verantwortung du trägst, und sei bereit, aus Fehlern zu lernen. Offenheit für Feedback,kontinuierliche Weiterbildung und der Mut,bei Unsicherheit abzulehnen,schützen sowohl dich als auch andere.
Wenn du magst,teile deine Erfahrungen oder Fragen – ich antworte gern. Bleib neugierig, aber vor allem: verantwortungsbewusst.