Es
war der letzte Tag der Klassenfahrt. Eigentlich wollten wir irgendein Spiel
wie Wahrheit oder Pflicht spielen, aber niemand hatte dazu Lust. Also mussten
wir uns etwas neues ausdenken. Jemand holte Zettel und Stift hervor.
„Okay, wenn niemand eine Idee hat, dann schlage ich vor, dass wir
„Mord in der Disco“ spielen“
„Mord
in der Disco“ = Es gibt verschiedene Charaktere, die durch losen
aufgeteilt werden. Jeder liest nur seinen eigenen Zettel und darf nicht
verraten, welche Person er ist. Zur Auswahl stehen Polizist, Tänzer, Mörder und
Barkeeper. Der Polizist geht aus dem Raum und die anderen tanzen im
verdunkeltem Raum. Der Barkeeper steht etwas abseits und ist für Musik
verantwortlich. Der Mörder tanzt erst mit, aber irgendwann geht er zu einer
Person und zeichnet mit dem Finger ein Kreuz auf dessen Rücken. Diese Person
schreit kurz auf und alle legen sich auf den Boden. Der Polizist muss dann raus
finden, wer der Mörder ist.
Alle
nahmen diesen Vorschlag an und wir begannen zu spielen. Ich zog einen Zettel und
las das Wort darauf: Tänzer. Also musste ich nicht viel machen. Der
Polizist ging zur Tür hinaus und wir begannen zu tanzen. Ich schaute mich immer
wieder um. Vielleicht könnte ich den Mörder ja finden, was sich allerdings bei
einer 14-köpfigen Gruppe als nicht gerade leicht herausstellte.
Dann
schrie jemand. Es klang aber nicht wirklich gestellt, sondern sehr real. Ein
kurzer Moment Stille. Ich drehte mich um. Sollte ich mich jetzt, wo die
Spielregeln es besagen, auf den Boden legen? Erst wollte ich schauen, wer schrie.
Es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Da auf dem Boden lag meine Freundin inmitten
einer riesigen Blutlache. Ihre Augen hate sie weit aufgerissen. Etwa vor
Schmerz? Ja, denn in ihrem Rücken war ein tiefes Kreuz eingeschlitzt. Der Mörder
hatte seinen Job wohl zu ernst genommen…
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